TV-Auftritt

Dieter Nuhr bei „Maischberger“: Das war die politische Dummheit des Jahres!

Bissig und pointiert blickte der Kabarettist in der ARD-Sendung auf das sich dem Ende neigende Jahr zurück.

Author - Stefan Doerr
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In der ARD-Sendung „Maischberger“ redete Dieter Nuhr Klartext.
In der ARD-Sendung „Maischberger“ redete Dieter Nuhr Klartext.IMAGO/Uwe Koch

Bei „Maischberger“ wagte Kabarettist Dieter Nuhr schon den ersten Rückblick auf das sich dem Ende neigende Jahr. Was war 2025 wichtig, was bleibt vom Jahr? Und was muss sich in Deutschland dringend ändern?

Der viel gescholtene Kanzler Friedrich Merz (CDU) bleibt in Nuhrs kleinem Jahresrückblick vorerst noch verschont. Der habe ja gerade erst angefangen, also könne er sich noch kein Urteil über den Regierungschef erlauben, meint Nuhr. „Nur befürchte ich, dass ich in drei Jahren hier sitze und dann auch sagen werde, der hat ja erst angefangen.“ Nuhr ist gespannt, wann Merz denn endlich loslege.

Allerdings würde man sich doch allzu sehr darauf stürzen, sobald Merz nicht wie einer der üblichen „gelackten Politiker“ spreche, sondern „einfach mal einen raushaut“. Für Nuhr ist da die Stadtbild-Debatte ein gutes Beispiel, wo ein „Nebensatz“ von Merz zu einer riesigen Diskussion aufgeblasen worden sei. Wenn man wolle, dass Politiker nicht so gelackt sein sollen, müsse man solche Nebensätze eben mal hinnehmen, meint Nuhr.

Ohnehin werde zu viel über Dinge diskutiert, die nicht so wichtig seien für das Land. Über die wichtigen Dinge würde dagegen gar nicht diskutiert, kritisiert Nuhr. Wie die wirtschaftliche Lage und auch die Bildung. Seit 40 Jahren werde das Schulsystem reformiert, und es sei nicht besser geworden, bemängelt Nuhr. „40 Jahre progressive Reformpolitik haben ins Nichts geführt“, zieht er bittere Bilanz.

Deutliche Kritik am Außenminister

Während der ARD-Moderator Merz verschont, übt er an Außenminister Johann Wadephul (CDU) deutlich Kritik. Beim Japan-Besuch kritisierte Wadephul China, was Nuhr für „besonders unsensibel“ hält, weil sich Japan nicht für die mehrfachen Überfälle auf China entschuldigt habe. Deshalb solle man China nicht von Japan aus kritisieren und sich dann darüber wundern, dass Wadephuls Termine in China abgesagt wurden. „Eine unfassbare Dummheit“, die sich Nuhr nicht erklären kann. Ihm ist es ein Rätsel, wieso Deutschland gerade den Posten des Außenministers immer wieder mit jemandem besetzt, der keinen Fettnapf auslässt, ätzt der Kabarettist.

Deutschland abhängig von den USA und China

Diplomatie sei in diesem Amt gefragt, was Nuhr immer stärker im Auswärtigen Amt vermisst. Schließlich sei China der größte Handelspartner Deutschlands. Und Nuhr gibt zu bedenken, dass Deutschland abhängig sei von China und ebenso abhängig sei von den USA. Wenn der Konflikt zwischen beiden Ländern weiter eskaliere, dann habe Deutschland ein Riesenproblem, wenn man sich für einen der beiden Partner entscheiden müsse, warnt er. Nur „einer von beiden wird uns nicht reichen“, so Nuhr.

Und auch mit den USA müsse man diplomatisch umgehen. Deren Präsident Donald Trump sei zwar „ein großer Schwätzer“. Aber er bewege auch Dinge, die interessant seien. So wie etwa im Nahen Osten, wo Trump viel erreicht habe. Der Fall der zusammengeschnittenen Rede des britischen Senders BBC zeige, dass es inzwischen sehr schwer sei, sich ein unmanipuliertes Bild von Trump zu machen.