Sie haben es wieder einmal geschafft: Am Mittwoch setzten sich die TV-Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in ihrer Show „Joko und Klaas gegen ProSieben“ gegen ihren Arbeitgeber durch. Die Folge: Für Donnerstag bekamen sie 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung - zur besten Sendezeit. Primetime, 20.15 Uhr, ProSieben. Und wieder ist die Frage da: Machen die beiden Quatsch - oder nutzen sie die Sendezeit mit hoher Einschaltquote für etwas Ernstes? Wir haben reingeschaut.
15 Minuten Joko und Klaas: Was passiert mit der Sendezeit?
In der Vergangenheit haben Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mit ihren 15 Minuten Sendezeit schon die unterschiedlichsten Dinge angestellt. Sie machten auf die Lage der Menschen im Flüchtlingslager von Moria in Griechenland aufmerksam oder thematisierten sexuelle Übergriffe gegen Frauen, indem sie die Ausstellung „Männerwelten“ inszenierten. Aber: Joko und Klaas schluckten auch schon Mini-Kameras, um für 15 Minuten aus ihren eigenen Mägen zu senden.

Dieses Mal ging es im Rahmen der kurzen Show in das Evangelische Waldkrankenhaus in Berlin-Spandau – für eine besondere Mission: Ein Beitrag begleitet Jana Trebeljahr, die seit Jahrzehnten als Hebamme arbeitet, einer Frau bei der Geburt hilft. Ein Film, der auf die Bedeutung des Berufs der Hebamme aufmerksam machen soll. Frauen, die als Hebammen arbeiten, kommen zu Wort - und Mütter, die dankbar für die Hilfe in der besonders schweren Stunde der Geburt sind.
Joko und Klaas machen auf den Beruf der Hebamme aufmerksam
„Als ich das erste Mal schwanger war, absolute Überforderung, komplettes Neuland“, sagt etwa eine Frau. „Was passiert körperlich, was passiert psychisch? Ich weiß gar nicht, wie wir Frauen das schaffen.“ Eine Hebamme erklärt: „Geburt kann man mit nichts vergleichen. Da steht einfach die Welt still und man weiß, was Leben ist.“ Doch es geht auch um die schreckliche Seite: Kinder, die tot zur Welt kommen. Und auch hier zeigt der Film, wie wichtig das Berufsbild ist, wie sehr Hebammen Eltern den Rücken stärken - wie auch immer die Geburt verlaufen ist. Wie viel sie selbst mit nach Hause nehmen. „Das hört nicht an der Kreißsaaltür auf.“
Die für die kurze Dokumentation begleitete Geburt verläuft glücklich, am Ende ist ein Kind zur Welt gekommen. Ein magischer Moment. Für den auch die Hebamme verantwortlich ist. Doch am 1. November sei der neue Hebammenhilfevertrag in Kraft getreten, heißt es. Es handelt sich um einen Vertrag zwischen freiberuflichen Hebammen und den gesetzlichen Krankenkassen, der die Arbeitsbedingungen, die Vergütung und die Abrechnung von Hebammenleistungen regelt.

Für den Job bringe er Nachteile für viele freiberufliche Hebammen, heißt es. Denn er sorgt dafür, dass Hebammen gestaffelt ihr Gehalt bekommen - je nachdem, für wie viele Frauen sie da sind. Die Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe teilte bereits mit, der Vertrag werde „erhebliche Probleme sowohl für die Qualität der Versorgung unserer Patientinnen als auch für die Hebammen selbst“ mit sich bringen.


