Von wegen, deutsche Filme bringen's nicht. Ein Berliner Regisseur erobert gerade die Netflix-Charts. Mit einer Mischung aus Stirb Langsam und Fightclub. Nach nur einem Monat im Programm gehört der in Frankfurt am Main spielende deutsche Actionfilm „Exterritorial“ zu den weltweit erfolgreichsten Netflix-Filmen überhaupt.
Nicht mal zwei Wochen brauchte der Thriller mit Jeanne Goursaud in der Hauptrolle, um zum erfolgreichsten deutschen Netflix-Film zu werden: „Exterritorial“ holte also sowohl den oscarprämierten Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ (2022) von Edward Berger ein als auch den Actionhorrorfilm „Blood Red Sky“ (2021) von Peter Thorwarth.
In der Liste aller Netflix-Filme (angegeben werden von Netflix nur die Abrufe in den ersten drei Monaten) steht das Werk von Regisseur Christian Zübert derzeit auf Platz 16 mit bislang 76,3 Millionen Abrufen; in der Liste der nicht-englischen Netflix-Filme sogar auf Platz sechs – Tendenz steigend.
Der von Constantin Film produzierte Actionthriller spielt zwar in Frankfurt, wurde aber hauptsächlich in Wien gedreht. Den im Mittelpunkt des Films stehenden Gebäudekomplex gibt es so in Frankfurt nicht. Die Deutsch-Französin Jeanne Goursaud (29) , bekannt als angriffslustige Thusnelda in der Netflix-Serie „Barbaren“ (2 Staffeln seit 2020), spielt eine fürsorgliche Mutter mit psychischen Problemen. Sara kämpft mit vollem Körpereinsatz. Sie teilt aus und steckt viel ein.
Darum geht es in „Exterritorial“
„Als ihr Sohn in einem US-Konsulat spurlos verschwindet, setzt die ehemalige Soldatin Sara alles daran, um ihn zu finden – und stößt dabei auf eine gefährliche Verschwörung“, schreibt Netflix.
Ausführlicher beschrieben geht die Geschichte so: Ex-Bundeswehrsoldatin Sara Wulf (Goursaud), die von ihrem Einsatz im Afghanistankrieg traumatisiert ist, will in die USA ziehen. Mit ihrem Sohn Josh (Rickson Guy da Silva) beantragt sie im amerikanischen Konsulat in Frankfurt eine Arbeitserlaubnis. Doch dort verschwindet der Sechsjährige plötzlich. Und niemand will Josh überhaupt gesehen haben. Auch auf Videoaufnahmen ist er nicht zu sehen. Sara wird gebeten zu gehen. Doch sie weiß, deutsche Behörden haben im US-Konsulat keine Handhabe, weil es sich um exterritoriales Gebiet handelt. Das heißt, der deutsche Staat hat hier keine Hoheitsgewalt. Wenn sie geht, sieht sie ihren Sohn vielleicht nie wieder. Doch gibt es Josh überhaupt? Ist Konsulatschef Eric Kynch (Dougray Scott) zu trauen?

So kam es zu dem Film
Auf die Idee zu „Exterritorial“ kam der in Berlin lebende Filmemacher Christian Zübert (51) durch ein eigenes Erlebnis in Frankfurt, wo er 2019 die zweite Staffel der ZDF-Serie „Bad Banks“ drehte. Danach wollte er mit Frau und Kindern in die Vereinigten Staaten fliegen. Für die Ausstellung biometrischer Reisepässe zwei Tage vor dem Abflug mussten sie zum US-Konsulat.