Stefan Raab ist zurück! Zehn Jahre lang war es still um den Kult-Entertainer, doch nun präsentiert er auf RTL+ seine neue Show. Mit viel Tamtam angekündigt, lief die Sendung am Mittwochabend erstmals über die Bildschirme. Doch was die Zuschauerinnen und Zuschauer im Studio und vor den Bildschirmen nicht sahen: Nach den Dreharbeiten war Raab außer sich vor Wut!
Es hätte ein fulminanter Auftakt für seine neue Sendung „Du gewinnst hier nicht die Million“ werden sollen, doch ausgerechnet Raab selbst sorgte für einen Eklat hinter den Kulissen. Beim letzten Spiel der Show musste der Moderator gegen Kandidat Sören antreten – und verlor. Dabei ging es um das Wechseln von Autoreifen. Die Regeln waren denkbar einfach: Wer zuerst vier Reifen wechselt und alle Radmuttern so festzieht, dass Moderator Elton sie nicht von Hand lösen kann, gewinnt.
Raab außer sich vor Wut!
Für Raab, der für seinen Ehrgeiz berüchtigt ist, schien es eine einfache Aufgabe zu sein. Doch als Elton während des Spiels erklärte, dass Sören schon sehr weit sei, fühlte sich Raab unter Druck gesetzt. Er setzte alles auf eine Karte und drückte sehr schnell die Klingel – das Signal dafür, dass er fertig sei – viel zu früh. Bei der Überprüfung erwies sich das als Fehler: Eine Radmutter war nicht korrekt festgezogen. Ohne große Mühe konnte Elton sie wieder herausdrehen, und Raab musste die bittere Niederlage einstecken.
Was folgte, war ein Ausraster, wie man ihn selbst von Raab in dieser Form selten erlebt. Noch Minuten nach der Aufzeichnung soll er laut „Express“ über Elton und dessen vermeintlich fehlerhafte Ansagen geschimpft haben. Nur deshalb hätte er verloren. „Ich bin echt sauer!“, motzte er. Doch die Wut half ihm am Ende wenig – Kandidat Sören wurde offiziell zum Sieger erklärt und darf in der nächsten Show weitermachen und weiter um die Million kämpfen.

Der große Comeback-Traum: Mehr Retro als Revolution
Viel wurde über Raabs Rückkehr ins Fernsehen spekuliert. Würde der Altmeister des deutschen Fernsehens die Zuschauer sofort wieder begeistern? Die Erwartungen waren hoch. Am Ende blieb bei vielen Zuschauern ein Gefühl von „Kenn ich alles schon“. Denn optisch und inhaltlich erinnerte Raabs neue Show stark an seine früheren Erfolge.
Raab betrat die Bühne in gewohntem Look – mit blauem Hemd, Jeans und weißen Sneakern, genau wie in seinen besten „TV total“-Zeiten. Auch die Heavytones, seine treue Studioband aus früheren Shows, waren wieder mit von der Partie. Es schien fast so, als sei Raab nie weg gewesen. Aber genau darin liegt auch das Problem: Die Show wirkte weniger wie eine frische, neue Idee, sondern eher wie ein nostalgischer Rückblick auf alte Zeiten.

Pannen und Patzer beim Start
Zwar bezeichnete Raab seine neue Sendung als die „erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt“, doch in der Realität präsentierte sich das Format als eine Mischung aus „TV total“-Comedy und „Schlag den Raab“-Spielshow. Die ganz große Innovation blieb aus. Statt der erhofften Revolution gab es mehr Retrocharme.
Doch es waren nicht nur Raabs hitziger Temperamentsausbruch und die fehlende Innovation, die den Auftakt der neuen Show trübten. Schon vor der offiziellen Ausstrahlung gab es technische Probleme: Die Sendung war vor dem geplanten Start bereits in der Mediathek von RTL+ abrufbar. Zudem unterlief der Redaktion ein peinlicher Fehler bei einer Quizfrage. Bei einer Antwortmöglichkeit wurde „Stuttgart“ falsch geschrieben – „Stutgart“ hieß es in der eingeblendeten Grafik. Solche Patzer tragen natürlich nicht gerade dazu bei, das Bild eines gelungenen Comebacks zu zeichnen.

Das Fazit der Zuschauer: „Nett, aber alles schon mal gesehen“
Und was sagen die Fans zu Raabs großer Rückkehr? Die Reaktionen fielen eher verhalten aus. Viele Zuschauer fühlten sich zwar gut unterhalten, vermissten aber das Besondere, das Raabs Shows früher auszeichnete. Der große Knall, die bahnbrechende neue Idee – sie blieben aus. „Nett, aber habe ich alles schon mal gesehen“, lautete das Fazit vieler Zuschauer, die auf eine echte TV-Sensation gehofft hatten.
Raab hat sich nach seiner langen Auszeit wieder zurückgemeldet, doch ob er damit an seine alten Erfolge anknüpfen kann, bleibt deshalb abzuwarten. Was er allerdings schon in der ersten Show bewiesen hat: Verlieren kann er nach wie vor nicht – und das wird seine Fans wohl auch in Zukunft unterhalten. ■