Riesen-Wirbel um Konzert

Michael Wendler tobt im Netz: „Diese DDR-Manier werden wir nicht dulden!“

Erneut wird Michael Wendler bei seinen Plänen eines großen Bühnen-Comebacks boykottiert. Der Schlagersänger und Verschwörungstheoretiker tobt.

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Michael Wendler regt sich mal wieder im Netz auf.
Michael Wendler regt sich mal wieder im Netz auf.Christoph Hardt/Panama Pictures/Imago

Michael Wendler (51) kämpft immer noch um sein Bühnen-Comeback als Schlagersänger – und muss erneut eine Niederlage einstecken. Wegen seiner verschwörungstheoretischen Aussagen darf er nicht wie geplant in Oberhausen auftreten.

Stadtsportbund Oberhausen distanziert sich von Michael Wendler

„Wie versprochen werde ich im kommenden Jahr auch wieder Konzerte in Deutschland geben. Das erste große Konzert steht und Tickets wird es in wenigen Tagen geben [sic]“, schrieb Michael Wendler vor einigen Tagen auf Facebook. Am 6. September 2024 sollte das besagte Konzert in Oberhausen auf dem Freigelände am Stadion Niederrhein stattfinden. Veranstalter des Konzerts ist Thomas Hoffmeister von Zeitlos Entertainment. Doch wenige Stunden nach der großen Werbeaktion folgte die Enttäuschung für den Wendler.

Der Stadtsportbund Oberhausen, dem das Gelände gehört, auf dem Michael Wendler auftreten wollte, gab auf Facebook bekannt: „Gegendarstellung – Kein Wendler Konzert auf der SSB-Anlage. Der StadtSportBund Oberhausen e.V. distanziert sich auf jegliche Art und Weise von den Äußerungen eines Michael Wendlers.“

Weiterhin teilt der Stadtsportbund Oberhausen mit, dass es keinen unterschriebenen Vertrag mit Thomas Hoffmeister gebe. Hoffmeister habe lediglich angefragt, ob er das Gelände für eine Schlagerveranstaltung buchen könne. „Er erwähnte nicht, dass es sich um ein Wendler-Konzert handelt. Erst durch Dritte erfuhr der SSB am 12.01.2024 davon, dass M. Wendler in Oberhausen auftreten soll. Der SSB-Vorstand hat daraufhin gestern beschlossen, dem Veranstalter dafür keinen Vertrag auszustellen.“ Der Stadtsportbund Oberhausen fordert Thomas Hoffmeister nun dazu auf, „seine Werbung und Äußerungen in der Presse zurückzunehmen und richtigzustellen.“

Eigentlich wollte sich der Wendler in Oberhausen groß feiern lassen.
Eigentlich wollte sich der Wendler in Oberhausen groß feiern lassen.Revierfoto/Imago

Michael Wendler wehrt sich gegen den Boykott

Doch statt dieser Aufforderung nachzukommen, kommentierte Thomas Hoffmeister den Post auf Facebook so „Ich darf Ihnen mitteilen, dass es keine Richtigstellung seitens Zeitlos Entertainment gegenüber der Presse geben wird. Es wird in der Presse kommuniziert, dass der Vertrag mit Michael Wendler und weiteren Künstlern unterzeichnet ist. Mit keiner Silbe lesen sie, dass der Vertrag mit dem Stadtsportbund unterzeichnet ist.“

Weiterhin informiert Hoffmeister, dass er noch gestern mit dem Stadtsportbund Oberhausen telefoniert habe. „Da hieß es wörtlich (bei diesem Gespräch mit Freisprecheinrichtung im Auto war mein Geschäftspartner mit dabei), dass es keinerlei Berührungspunkte mit Herrn Wendler gibt und seine Gesangsdarbietungen erwünscht sind.“ Der Vertrag sei nur noch nicht unterschrieben worden, weil die verantwortliche Mitarbeiterin im Urlaub sei. Dann stellt er klar: „Wir haben natürlich eine Ausweich-Location. Fakt ist jedoch, dass politisch auch in Oberhausen einiges schiefläuft.“

Auch Michael Wendler ist mächtig sauer über die Ereignisse. „Stadt Oberhausen versucht rechtwidrig mein Deutschland Comeback zu verhindern“, schrieb er in Großbuchstaben auf Facebook. Und weiter: „Wir lassen uns nicht einschüchtern oder verbieten. Was sich diese Leute erlauben, ist rechtsstaatlich bedenklich und gefährlich. Diese DDR-Manier welche die Ratsmitglieder der Stadt Oberhausen an den Tag legt, und darüber entscheiden möchte welcher Künstler genehm ist und wer nicht, werden wir nicht dulden. Noch ist Deutschland ein Rechtsstaat. [sic]“ Es folgte eine unverhältnismäßig selbstbewusste Verabschiedung: „Mein Konzert findet statt ... wenn auch nicht auf dem Gelände des SSB dann eben woanders. Nichts kann aufhalten was kommt…. Die Rückkehr des Königs. [sic]“

Wo der Wendler stattdessen auftreten will, ist bisher nicht bekannt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Michael Wendler boykottiert wird. Im vergangenen August wurde das Musikfestival „Schlager unter Palmen“ auf Kreta abgesagt, nachdem sich Ross Antony und Julian David weigerten, aufzutreten, wenn der Wendler dabei wäre. Auch damals polterte Michael Wendler los und bezeichnete die Distanzierung von Antony und David als „lächerlich“, seine Kollegen zudem als „bemitleidenswert und charakterlos“. Auch die geplante RTL-zwei-Doku über den Wendler, seine Frau Laura Müller und die Schwangerschaft wurde nach extremen Gegenwind abgeblasen.