Durch ihre Rolle als Rose in „Titanic“ wurde sie zum umjubelten Weltstar, gewann später einen Oscar und ist bis heute eine der glamourösesten Frauen Hollywoods. Dennoch ist Kate Winslet bis heute noch traumatisiert, dass man sie am Anfang ihrer Karriere wegen ihres angeblichen Übergewichts öffentlich an den Pranger gestellt hat. In einem Interview mit der TV-Show „60 Minutes“ kamen der Britin die Tränen, als die Moderatorin sie fragte, wie sie mit der bloßstellenden Kritik an ihrer Figur umgegangen war.
In der Sendung des Senders CBS wurde ein alter Fernsehbeitrag gezeigt, der nach ihrem Durchbruch mit „Titanic“ entstanden war und in dem ein Kommentator mit abfälligen Worten über ihre Figur herzieht. Er witzelte auf dem roten Teppich, dass man Kate scheinbar eingeschmolzen und sie dann in ihr Kleid geschüttet habe. Winslet: „Es war so unfassbar schrecklich. Was für eine Art Mensch würde so etwas zu einer jungen Schauspielerin, die nur ihr Bestes versucht, sagen?“
Der Mann empfahl ihr darin unter anderem, ihr Kleid beim nächsten Mal „zwei Nummern größer“ zu kaufen. Der Beitrag wühlt die 49-Jährige sichtlich auf, denn sie muss einige Tränen unterdrücken.
Winslet enthüllte mit einem Lächeln, dass sie sich später als Star die prominentesten „Fett-Mobber“ persönlich vorgeknöpft habe: „Ich habe ihnen Saures gegeben. Und ihnen dann mit leiser Stimme zum Abschluss gesagt ‚Ich hoffe, das wird dich auf ewig verfolgen‘.“ Die dreifache Mutter fuhr fort, dass es nicht nur jedes Mal ein „großartiger Moment“ für sie selbst gewesen sei - „es war für alle Menschen, die auf so fürchterliche Weise wie ich erniedrigt wurden.“
Kate Winslet wurde von Mitschülern gemobbt
Die 49-Jährige wurde bereits als Kind und Jugendliche von Mitschülern gemobbt und mit dem Schimpfnahmen „Blubber“ (englisch für „Walfett“) tituliert. Selbst Erwachsene stellten sie wegen ihrer äußeren Erscheinung bloß: „Die Lehrerin meiner Theaterklasse hat zu mir gesagt, wenn ich weiterhin so aussehen würde, dann muss ich mich mit Rollen für fette Mädchen zufrieden geben. Dabei war ich nie fett!“
Winslet gelang es im Laufe der Jahre, die „Fett-Kritik“ als Motivation zu benutzen. Mit jeder Lästerattacke wurde ihr Willen, sich in der Branche durchzusetzen, gestärkt: „Ich dachte jedes Mal, 'dir werde ich es zeigen!!“ Die Schauspielerin nutzt heute ihren Status, um bei jeder Gelegenheit gegen die herrschenden, unrealistischen Beauty-Standards in Hollywood ins Feld zu ziehen.
Sie gibt regelmäßig Kontra, wenn man sie dafür lobt, dass sie für Rollen ungeschminkt vor die Kamera tritt: „Die Leute sagen, ich sei so mutig, für eine Rolle meine Falten zu zeigen. Sagen sie dasselbe, wenn sich ein Mann für eine Rolle einen Bart wachsen lässt? Nein!“
Winslet hat allerdings gelernt, Kritik an ihrem Auftreten nicht mehr wirklich zu Herzen zu nehmen. Es habe sie einfach „zu sehr erschöpft“ und sie braucht ihre Energie für Besseres. ■