Johann Lafer ist nicht nur ein Meister am Herd, er hat auch gute Tipps fürs Grillen. Allerdings konnte er sich selbst lange Zeit nicht an Fleisch vom Rost erfreuen. Das hat mit seinem Vater zu tun und dem Brandbeschleuniger, den dieser früher fürs Feuer unter den Grillwürstchen verwendete.
Ein gutes Steak vom Grill – wie man das hinbekommt, weiß Johann Lafer genau. Der 67-jährige Starkoch hat seine besten Tipps im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) weitergegeben. Darunter der: „Finger weg von mariniertem Fleisch!“ Vormarinierte Produkte seien nichts für gutes Grillen. Noch schlimmer: „Feuchtmarinaden tropfen auf die Glut und verbrennen. Dann entstehen giftige Dämpfe“, sagte Lafer der NOZ. „Zur Not kratzt man die Marinade vorher ab.“
Zudem gibt Koch-Star Johann Lafer zu bedenken: Bei Feuchtmarinade wisse man nie, „wie lange das Fleisch da schon drin liegt. Das würde ich nicht kaufen. Genauso, wie ich auch nie Fischfilet kaufe, sondern immer nur den ganzen Fisch.“
Auch selber soll man das Grillgut nicht feucht würzen, rät der 67-Jährige, von dem es heißt, dass er für den „perfekten Umgang mit der Grillzange bekannt" ist. Er rät: „Legen Sie bitte auch selbst nichts ins Öl ein. Besser sind Trocken-Wraps – also Gewürze, die im Mörser zerstoßen und ab Tag davor auf das Fleisch gerieben werden.“
Würstchen vom Grill hatten in seiner Kindheit Auspuff-Aroma
So gern Johann Lafer heute die Grill-Zange schwingt, lange Zeit war er dafür nicht zu haben. Der NOZ erzählte er warum: „Ich bin in der Steiermark auf dem Bauernhof groß geworden. Da hatten wir eine Grillschale mit Gitter. Das Anzünden war die Aufgabe meines Vaters, und der hat Moped-Benzin über die Kohle geschüttet.“ Die Würstchen und Schweinenackensteaks hätten den dementsprechenden Beigeschmack gehabt. „Für mich hat beides nach Auspuff geschmeckt. Mein Interesse am Grillen war für Jahrzehnte auf Null gestellt“, sagte der Österreicher.
Der Wiederwillen, was den Geruch verbrannter Feuchtmarinade betrifft, rührt ebenso daher: Johann Lafer: „Da denke ich gleich wieder an meinen Vater und sein Moped-Benzin.“ (mit dpa)