Moderator ehrlich

Gottschalk über Tod der Kessler-Zwillinge: „Man legt sich nicht hin zum Sterben“

Alice und Ellen Kessler starben Mitte November durch einen assistierten Suizid – Moderator Thomas Gottschalk hat für ihre Entscheidung kein Verständnis.

Author - Sharone Treskow
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Thomas Gottschalk (75) freut sich auf seinen 90. Geburtstag und kann nicht verstehen, wenn es jemand „eilig“ mit dem Sterben hat.
Thomas Gottschalk (75) freut sich auf seinen 90. Geburtstag und kann nicht verstehen, wenn es jemand „eilig“ mit dem Sterben hat.Martin Athenstädt/dpa; IMAGO/Panama Pictures

Der selbst gewählte Tod der Star-Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler am 17. November 2025 hatte für viel Aufsehen gesorgt. Die Schwestern starben durch assistierten Suizid in ihrer Villa in Grünwald im Süden Münchens. Auf ihren Tod folgten viele prominente Reaktionen voller Mitgefühl. Doch Moderator Thomas Gottschalk kann die Umstände ihres Todes nicht nachvollziehen.

Thomas Gottschalk fehlt Verständnis für die Kessler-Zwillinge

In einem Interview mit Bunte fand Gottschalk jetzt deutliche Worte zum Thema assistierter Suizid: „Jeder Mensch ist für sein Handeln allein verantwortlich. Aber ich kann das nicht nachvollziehen. Auch bei den Kessler-Zwillingen nicht.“

Dass die Kessler-Zwillinge mit 89 Suizid begangen haben, kann der 75-Jährige nicht verstehen: „In meinen Augen freut man sich doch darauf, seinen 90. Geburtstag zu feiern – und legt sich nicht hin zum Sterben“, erklärte er.

Für Gottschalk steht fest: „Mein Leben liegt in der Hand Gottes. Ich habe mir das Leben geben lassen. Und ich lasse es mir auch wieder nehmen.“ Angst vor dem Tod habe er keine. „Man spürt früh genug, wenn es so weit ist. Und bis dahin lebe ich gern.“

Die Kessler-Zwillinge haben selbst entschieden, wann sie sterben wollen: Am 17. November starben die Schwestern durch einen assistierten Suizid.
Die Kessler-Zwillinge haben selbst entschieden, wann sie sterben wollen: Am 17. November starben die Schwestern durch einen assistierten Suizid.Sven Simon/Imago

Ellen Kessler war sehr krank

Wie Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen, eine enge Freundin der Kessler-Zwillinge, kürzlich erklärte, war vor allem Ellen Kessler vor ihrem gewählten Suizid krank: Demnach hatte sie einen Schlaganfall, Herzprobleme und starke Depressionen – und ihr Leben nicht mehr als lebenswert empfunden.

Mithilfe der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) mit Sitz in Berlin haben die Schwestern Alice und Ellen schließlich entschieden, ihr Leben gemeinsam zu beenden.

HILFE BEI SUIZIDGEDANKEN
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorge-Angebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon:
 Das Angebot des Vereins Nummer gegen Kummer richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams Jugendliche beraten Jugendliche die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon:
 Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch Türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention:
 Eine Übersicht aller telefonischen, regionalen, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de. ■