Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Es ist viel passiert! Leider haben wir auch viele geliebte Idole verloren – sowohl in Deutschland als auch im Rest der Welt. In dieser Übersicht können Sie sich noch einmal an alle Stars erinnern, die in diesem Jahr verstorben sind.
04.01. Rosi Mittermaier (†72)
Die frühere Skirennfahrerin und zweimalige Olympiasiegerin wurde zur „Gold-Rosi“, nachdem sie 1976 in Innsbruck zweimal Gold in Abfahrt und Slalom sowie einmal Silber im Riesentorlauf geholt hatte. Die deutsche Ski-Ikone beendete 1976 mit nur 25 Jahren ihre Karriere. Mit ihrem Mann, dem früheren Skirennfahrer Christian Neureuther, gründete sie in Garmisch eine Familie. Sohn Felix wurde später der erfolgreichste deutsche Rennfahrer der Weltcup-Geschichte.
12.01. Lisa Marie Presley (†54)

Sie war die einzige Tochter der Rock-’n’-Roll-Legende Elvis Presley und erst neun Jahre alt, als er 1977 im Alter von 42 Jahren starb. Lisa Marie selbst verfolgte eine Gesangskarriere. Sie brachte drei Studioalben heraus, zuletzt 2012 „Storm & Grace“. Vor allem aber geriet die vierfach geschiedene Sängerin oft durch ihr Privatleben in die Schlagzeilen. So war die Elvis-Tochter zeitweise mit Popstar Michael Jackson und Schauspieler Nicolas Cage verheiratet.
16.01. Gina Lollobrigida (†95)

Die Vollblut-Italienerin zählt zu den großen Filmikonen des Landes. Neben Sophia Loren, Claudia Cardinale und Monica Vitti erlangte sie in den Nachkriegsjahrzehnten weltweiten Ruhm. International bekannt wurde sie mit Filmen wie „Fanfan, der Husar“ und „Die Schönen der Nacht“ (beide 1952). 1956 war sie in „Notre Dame de Paris“ an der Seite von Anthony Quinn zu sehen. In den 70er-Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück, arbeitete erfolgreich als Fotografin sowie Bildhauerin und war Unicef-Botschafterin. Auf roten Teppichen war die Diva noch oft ein gern gesehener Gast.
04.02. Jürgen Flimm (†81)

Der Regisseur und Intendant war einer der maßgeblichen Künstler im deutschen Sprachraum. Seine Regiekarriere startete er 1968 bei Fritz Kortner und Claus Peymann an den Münchner Kammerspielen. Nach der Theaterleitung in Köln (1979–1985) machte Flimm das Hamburger Thalia-Theater zur bestbesuchten Bühne Deutschlands. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden führte er von 2010 bis 2018. Er wirkte an vielen Bühnen der Welt, unter anderem an der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera New York und den Salzburger Festspielen. Er war auch Regisseur bei Film- und Fernsehproduktionen.
16.02. Tony Marshall (†85)

Der Schlagersänger, mit bürgerlichem Namen Herbert Anton Hilger, war der Muntermacher der Nation. Mit dem Lied „Schöne Maid“ erlebte er 1971 seinen Durchbruch und erlangte später im Schlagergeschäft Kult-Status. Dabei hatte der Baden-Badener ein Staatsexamen als Opernsänger, beherrschte neben Klavier und Geige vier weitere Instrumente und sang in acht Sprachen. Doch für seine Fans machte Marshall über Jahrzehnte die Stimmungskanone und blieb so, wie sie ihn mochten: lange braun gelockt, dann mit Hut und immer gut drauf.
04.04. Maria Sebaldt (†92)

Fröhlich, herzlich, schlagfertig – in den 1980er-Jahren war die gebürtige Berlinerin das Gesicht des deutschen Wohlfühl-Fernsehens. Zu ihren bekanntesten Rollen gehörten Auftritte in ZDF-Serien, als exaltierte Bille in der Serie „Ich heirate eine Familie“ (1983–1986) oder als Hannelore in „Die Wicherts von nebenan“ (1986–1991). Sie spielte in Komödien wie „Charleys Tante“ mit, aber auch in Krimiserien wie „Der Kommissar“, „Derrick“ oder „Der Alte“.
25.04. Harry Belafonte (†96)

Der US-Sänger, Schauspieler, Entertainer und Aktivist wurde mit dem Calypso-Hit „Banana Boat Song“ weltberühmt. Danach verkaufte er mehr als 100 Millionen Alben mit Songs wie „Island in the Sun“, „Matilda“ und „Jump in the Line“. Das Multitalent spielte in mehr als 40 Filmen wie „Bright Road“ (1953) und „Carmen Jones“ (1954) mit. Der Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika kämpfte an der Seite von Martin Luther King Jr. für schwarze Bürgerrechte in den USA, mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und als Unicef-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan. Er gewann Emmy, Grammy, Oscar sowie Tony und wurde in die Ruhmeshalle des Rock ’n’ Roll aufgenommen.
24.05. Tina Turner (†83)

Die US-Sängerin wurde in den 1960/70er-Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner mit Hits wie „River Deep - Mountain High“ und „Nutbush City Limits“ weltbekannt. 1976 ließ sie sich von ihrem gewalttätigen Mann scheiden. Mit ihrer immensen Stimme, gewagten Kostümen und überschäumender Energie gelang ihr danach eine Solo-Karriere als „Queen of Rock ’n’ Roll“ mit Hits wie „What’s Love Got To Do With It?“, „We Don’t Need Another Hero“ und „Be Tender with Me Baby“. Die zwölffache Grammy-Preisträgerin lebte die letzten Jahrzehnte abgeschieden in der Schweiz.
12.06. Silvio Berlusconi (†86)

Der frühere italienische Ministerpräsident, Unternehmer und Milliardär bestimmte die Politik seines Landes mehr als zwei Jahrzehnte mit. Von 1994 bis 2011 führte der egozentrische Jurist aus Mailand vier Regierungen. Viele sahen in ihm den Prototypen eines Populisten. Der Medientycoon und Immobilienmogul hievte seinen Verein AC Mailand an die europäische Fußball-Spitze. Der „Cavaliere“ überstand etliche Gerichtsprozesse unter anderem wegen Steuerhinterziehung, Betrugs und Begünstigung von Prostitution Minderjähriger unbeschadet.
22.06. Horst-Dieter Höttges (†79)

Der Fußball-Weltmeister von 1974 galt als knallharter Abwehrspieler und wurde „Eisenfuß“ genannt. Höttges wechselte 1964 von Borussia Mönchengladbach zu Werder Bremen und wurde bei dem Klub mit 420 Bundesliga-Spielen und 55 erzielten Toren eine Institution. 1965 gewann er mit den Bremern die deutsche Meisterschaft. Die größten Erfolge feierte Höttges im DFB-Trikot, 1966 Vizeweltmeister in England, 1970 Dritter bei der WM in Mexiko, 1972 EM-Titel und 1974 WM-Titel im eigenen Land. Insgesamt kam „Eisenfuß“ auf 66 Länderspiele.
11.07. Milan Kundera (†94)

Sein Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ verhalf dem französisch-tschechischen Schriftsteller 1984 zu Weltruhm. Das Liebesdrama spielt in Prag während der Niederschlagung der Reformbewegung „Prager Frühling“ im August 1968. Als prominenter Teilnehmer erhielt Kundera Publikationsverbot und ging 1975 nach Paris ins Exil. In Büchern wie „Die Unwissenheit“ (2001) widmet sich der mehrfach ausgezeichnete Autor dem Leben im Exil. In „Die Unsterblichkeit“ (1990) oder „Fest der Bedeutungslosigkeit“ (2015) ging er Fragen der Identität und Existenz nach.
12.07. Heide Simonis (†80)

Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin regierte als erste Frau ein Bundesland. Die streitbare SPD-Politikerin und passionierte Hutträgerin führte als Nachfolgerin von Björn Engholm (SPD) von 1993 an in Kiel eine SPD-Alleinregierung. Dann folgte von 1996 bis 2005 eine rot-grüne Koalition, bis ein Abweichler die gebürtige Bonnerin bei der Ministerpräsidentenwahl im März 2005 stürzte. Ob ihrer Schlagfertigkeit war Simonis ein beliebter Gast in Talkshows.
21.07. Tony Bennett (†96)

Er gehörte zu den populärsten Musikern der USA. Der Jazzsänger wurde mit Songs wie „I Left My Heart In San Francisco“ (1962) weltweit bekannt. In seiner rund sieben Jahrzehnte dauernden Karriere veröffentlichte er mehr als 70 Alben, die ihm zahlreiche Grammys einbrachten. Die Liste seiner Bewunderer reichte von Frank Sinatra bis Lady Gaga. Mit ihr nahm er die Alben „Cheek to Cheek“ (2014) und „Love for Sale“ (2021) auf. Auch als Maler war Bennett erfolgreich.
26.07. Sinéad O’Connor (†56)

Die Ballade „Nothing Compares 2 U“ machte die irische Sängerin, Songschreiberin und Aktivistin 1990 weltberühmt. Das vom US-Musiker Prince geschriebene Liebeslied stand auch in Deutschland an der Spitze der Charts. Die Sängerin mit der eindrucksvollen Stimme nahm zehn Soloalben auf, schrieb Filmlieder und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen. Sie erregte immer wieder mit kontroversen Auftritten Aufmerksamkeit. Wegen der Missbrauchsskandale der katholischen Kirche zerriss sie 1992 in einer US-Show ein Bild von Papst Johannes Paul II. 2018 konvertierte O’Connor zum Islam.
22.08. René Weller (†69)

Der ehemalige Welt- und Europameister war einer der erfolgreichsten Boxer Deutschlands. Bis zu seinem Wechsel ins Profilager 1980 absolvierte der Olympia-Teilnehmer von 1976 insgesamt 355 Amateurkämpfe und gewann davon 338. Bekannt wurde der „schöne René“ vor allem aber durch sein extravagantes Auftreten. Der gebürtige Pforzheimer nannte sich „Golden Boy“, trug im Ring glitzernde Shorts und posierte halb nackt mit dicken Goldketten auf Motorrädern. Der wegen Hehlerei und Kokainhandels vorbestrafte Weller litt zuletzt an Demenz.
13.09. Roger Whittaker (†87)

Der britische Sänger, Liedermacher und Kunstpfeifer hatte deutschen Schlager zu seiner Spezialität gemacht. Obwohl er die Sprache nicht beherrschte, nahm der Sänger mit dem sanften Bariton viele Songs in Deutsch auf. Er veröffentlichte mehr als 25 Alben in Deutschland, darunter „Zum Weinen ist immer noch Zeit“ (1981) und „Mein Herz schlägt nur für Dich“ (1991). Seinen musikalischen Durchbruch schaffte der studierte Zoologe und Biochemiker 1969 mit der Ballade „Durham Town“. Lieder wie „The Last Farewell“ (1971), „Indian Lady“ (1976) oder „Albany“ (1981) machten ihn sehr populär. Vielfach prämiert, verkaufte Whittaker etwa 50 Millionen Tonträger.
25.09. David McCallum (†90)

Der gebürtige Schotte war von 2003 an in über 400 Episoden der US-amerikanischen Krimiserie „Navy CIS“ als Gerichtsmediziner Dr. Donald „Ducky“ Mallard zu sehen. Die Serie zählte zu den populärsten Sendungen im US-Fernsehen und galt auch im deutschen Privatfernsehen als Quotengarant. Der Schauspieler feierte früh Erfolge mit Rollen in Monumentalfilmen wie „Die letzte Nacht der Titanic“ (1958) und „Gesprengte Ketten“ (1962). In den 1960er-Jahren zog der Brite in die USA und überzeugte in der Thrillerserie „Solo für O.N.C.E.L.“ als russischer Agent Illya Kuryakin (1964–1968).
28.10. Matthew Perry (†54)

Als Chandler Bing in der Kultserie „Friends“ wurde der US-kanadische Schauspieler weltberühmt. Die von 1994 bis 2004 in den USA produzierte Serie dreht sich um das Leben einer Gruppe junger Freunde in New York. Davor hatte Perry erste Fernseh- und Filmrollen, darunter 1988 in dem Filmdrama „Jimmy Reardon“, der Komödie „Fools Rush In – Herz über Kopf“ (1997) mit Salma Hayek oder „Keine halben Sachen“ (2000) mit Bruce Willis. Er kämpfte jahrzehntelang gegen seine Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht.
30.10. Hans Meiser (†77)

Das TV-Urgestein moderierte jahrelang die RTL-Sendung „Hans Meiser“, Wegbereiter der modernen Talkshow. Mit seinen vorwiegend unbekannten Gästen sprach der Fernsehmoderator über deren Alltagsprobleme. Von 1992 bis zur Einstellung 2001 liefen 1700 Folgen. Zum Start des deutschen Privatfernsehens 1984 war Meiser vom Radio zum TV gewechselt. Bis 1992 war er „Anchorman“ der Hauptnachrichtensendung „7 vor 7“, später „RTL aktuell“. Danach moderierte er bis 2006 die RTL-Reality-Show „Notruf“. Meiser wurde unter anderem mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
02.11. Jutta Müller (†94)

Jahrzehntelang führte die „Eiserne Lady“ des DDR-Eiskunstlaufs ein strenges Regiment. Linientreue und SED-Mitgliedschaft hielten sie nicht davon ab, in den Arenen der Welt im Pelzmantel die Erfolge ihrer Schützlinge Katarina Witt, Anett Pötzsch, Jan Hoffmann oder ihrer Tochter Gaby Seyfert zu feiern. 57 Medaillen bei EM, WM und Olympischen Spielen sind die Bilanz der erfolgreichen Trainerin. Sie selbst war 1949 DDR-Meisterin im Paarlauf.
24.11. Heidelinde Weis (†83)

Die österreichische Schauspielerin gehörte zu den bekanntesten Film- und TV-Gesichtern im deutschsprachigen Raum. Trotz schwerer Krankheiten legte sie eine jahrzehntelange Karriere mit mehr als 100 Auftritten in Fernsehserien wie „Schwarzwaldklinik“, „Derrick“, „Der Alte“ und „Traumschiff“ hin. Ihre eigentliche Liebe galt aber dem Theater. Sie trat unter anderem auf Bühnen in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und München auf. Bei den Salzburger Festspielen war sie an der Seite von Klaus Maria Brandauer zu sehen. Als Sängerin erhielt sie 1976 den Deutschen Schallplattenpreis.
29.11. Henry Kissinger (†100)
