Die beliebte Trödel-Show „Bares für Rares“ lebt vor allem von den schönen Überraschungen, die viele der Kandidatinnen und Kandidaten hier erleben dürfen. Sie kommen mit vermeintlich wertlosen Gegenständen in die Show – und nicht selten kommt es schon bei der Expertise zu kleinen Wundern So erging es jetzt auch einer Rentnerin, die mit einem Gemälde in die Sendung kam: Obwohl das Bild von Helene Baumann (77) schon einige Schäden hatte, durfte sich die Seniorin über einen Preis freuen, der ihre kühnsten Träume überstieg.
Hammer bei „Bares für Rares“: Expertise haut Seniorin Helene um!
Eigentlich kam Baumann in die ZDF-Trödelshow, um zu erfahren, wie viel das Bild überhaupt wert ist – und wie alt es ist. Aus der Schweiz ist sie mit ihrem Bild angereist, um es zu verkaufen, sich etwas die Rente aufzubessern. Sie hätte es verdient: Im Gespräch mit Horst Lichter verrät die „Bares für Rares“-Kandidatin, dass sie ehrenamtlich in Schulen und im Altenheim arbeitet, sich dort etwa um die alten Bewohner kümmert.
Das Bild hat sie von ihren Eltern. „Das hing lange in unserem Wohnzimmer – und jetzt musste ich zwei Wohnungen auf eine Wohnung reduzieren.“ Das Bild soll weg, denn sie selbst interessiert sich eher für moderne Kunst, verrät sie. Und moderne Kunst ist DAS nicht: Laut „Bares für Rares“-Expertin Friederike Werner handelt es sich um ein Ölgemälde auf Leinwand – gemalt wurde es von einem französischen Künstler namens Victor Gabriel Gilbert.

„Er lebte im 19. Jahrhundert und zu Anfang des 20. Jahrhunderts“, erklärt Werner. „1860 hat er angefangen mit seiner Lehre, 1873 debütierte er bereits bei großen Ausstellungen.“ Seine Werke seien nicht nur in Frankreich bekannt gewesen, sondern seien auch in anderen Städten ausgestellt worden. „Er ist dafür bekannt, dass er das französische Alltagsleben darstellte“, sagt Werner. So malte er Situationen auf der Straße und auf Märkten.
Expertise bei „Bares für Rares“: Das Bild ist kaputt, lässt sich aber restaurieren
Das Gemälde, das bei „Bares für Rares“ unter den Hammer kommt, zeige eine Magd, die in einer dunklen Küche oder in einem Keller zu sehen ist. „Es zeigt eine arbeitende Person, es wird damit also ihre Arbeit gewertschätzt“, sagt Werner. Sie hält eine Laterne in der Hand, das ganze Bild wird vom Kerzenschein erleuchtet – laut der „Bares für Rares“-Expertin ein typisches Motiv zu jener Zeit. Das Bild habe einige Verschmutzungen. Auch der Rahmen sei sehr schön, habe aber einige Beschädigungen, vermutlich sei er einmal heruntergefallen. „Aber man kann es restaurieren.“

Was möchte die Seniorin dafür haben? „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter will von Kandidatin Helene Baumann den Wunschpreis wissen. Die antwortet prompt: An etwa 200 Euro habe sie gedacht, verrät sie. Realistisch? Nein! „Wenn man bedenkt, dass man ein wenig investieren muss zum Restaurieren, bin ich bei einem Preis zwischen 1500 und 1800 Euro.“ Das kann Helene Baumann kaum fassen. „Halleluja!“, entfährt es ihr.
Was bieten die Händler bei „Bares für Rares“ für das besondere Gemälde?
Ab in den Händlerraum: Wollen die „Bares für Rares“-Stars, deren Geschäft der Handel mit solchen Kunstobjekten ist, auch so viel blechen? Dass es einige Schäden hat, fällt den Experten jedenfalls sofort auf. „Im Großen und Ganzen ist der Zustand noch gut“, gibt Wolfgang Pauritsch Entwarnung. Dann die Überraschung: „Bares für Rares“-Star Fabian Kahl steigt sofort mit einem Gebot von 500 Euro ein – der Wunschpreis von Helene Baumann ist damit bereits mehr als verdoppelt.
Doch damit ist noch nicht Schluss. Pauritsch bietet 700 Euro an, dann geht es schnell auf 1000 Euro hoch. Er und Kahl überbieten sich immer wieder, offenbar haben beide großes Interesse an dem Bild. Doch bei 1500 euro, geboten von Wolfgang Pauritsch, ist Schluss, die Seniorin schlägt zu. Mehr als das 7-fache des Wunsch-Preises: Die lange Anreise aus der Schweiz hat sich für die lustige Rentnerin definitiv gelohnt. Und auch Pauritsch freut sich: „Es ist ein tolles Bild – und den Rahmen lasse ich definitiv reparieren.“ ■