Eine Soljanka fehlte zu DDR-Zeiten kaum auf einer Speisekarte in einem Restaurant. Eine säuerlich-scharfe Suppe, ganz klassisch mit Wurst- und Fleischresten. Doch eigentlich ist das gar nicht richtig: Denn die Ur-Soljanka ist eine Fischsoljanka. Wie die nach altem DDR-Rezept zubereitet wird, erklären wir hier.
Die Soljanka kommt natürlich aus dem russischen Raum. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hieß die Suppe aber Seljanka – abgeleitet vom russischen Wort für Dorf (село bzw. selo). Denn die Seljanka war ein typisches Essen der Bauern. Der Name wandelte sich wohl erst zu Soljanka, als zahlreiche Salzprodukte (Salz heißt im Russischen соль bzw. sol) zur Zubereitung verwendet wurden. Und in Kochbüchern des 18. Jahrhunderts wurde als „Seljanka“ nur Fischsoljanka beschrieben, wie Wikipedia schreibt.
In eine Soljanka bekommt ja bekanntlich alles, was der Kühlschrank so hergibt. Deshalb kann man natürlich auch bei den Fischzutaten variieren. Mein Kollege Norbert Koch-Klaucke, der ein passionierter Angler ist, würde sich den Fisch für die Suppe wahrscheinlich selbst fangen, das DDR-Rezept aus dem Kochbuch von damals empfiehlt vorbereitetes Fischfilet.
Fischsoljanka: Die Zutaten
+ 400 g Fischfilet
+ 250 g Zwiebeln
+ 175 g saure Gurken
+ 1 l Fischbrühe
+ 4 EL saure Sahne
+ 4 EL Speiseöl
+ 5 EL Tomatenmark
+ 1/2 Zitrone
+ 4 TL kleingeschnittene Petersilie
+ 1 EL Kapern
+ Salz, Pfeffer
Fischsoljanka: Die Zubereitung
Zuerst werden die Zwiebel feingehackt, in heißem Öl goldgelb angeröstet und dann zusammen mit dem Tomatenmark in die heiße Fischbrühe gegeben. Alles zehn Minuten durchkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Währenddessen schneiden Sie die sauren Gurken in feine Streifen und die geschälte Zitrone in Scheiben – und entkernen diese. Das gewürfelte Fischfilet lassen Sie in ein wenig heißer Brühe gar ziehen.
Jetzt können Sie schon servieren. Auf jeden Teller kommen 1 Zitronenscheibe, einige Kapern, ein TL Petersilie, saure Gurke und Fischfiletwürfel. Dann wird darüber die heiße Fischbrühe gegossen - und das ganz auf den Tellern zum Schluss mit einem EL saurer Sahne abgerundet. Guten Appetit.