„Wer das Himmelreich nicht kennt, der hat umsonst gelebt”, sagt ein schlesisches Sprichwort. Wie besser könnte man DAS sensationelle Wohlfühlgericht der Schlesischen Küche ankündigen?! Es passt zudem perfekt in den Herbst und später in die Vorweihnachtszeit.
Viele sagen: Das „Schlesische Himmelreich“ ist das Nationalgericht Schlesiens. Sicher ist: Wer deftige Hausmannskost liebt, sollte dieses Gericht unbedingt mal probieren. Kaum ein kulinarischer Ausflug in die deutsch-polnische Kochtradition ist so lecker. Und davon war schon die heutige Großelterngeneration überzeugt.
Die deftig-süße Mixtur aus gepökeltem Schweinefleisch, Backobst und Kartoffelklößen schmeckt am allerbesten, wenn es draußen kälter wird. Dieses herzhafte Fleischgericht ist der perfekte Seelenwärmer im Herbst und der Adventszeit. In nicht wenigen Haushalten kommt es sogar zu den Weihnachtsfeiertagen auf den Tisch.

Das Besondere an diesem Gericht ist das Backobst. Es verleiht der süßlich-herzhaften Bratensauce zusammen mit den vorweihnachtlichen Gewürzen ihr typisches Aroma. Dazu der rustikal-salzige Geschmack von gepökeltem Schweinefleisch: so lecker! Traditionell wird für den Braten durchwachsener Schweinebauch oder auch Schweinenacken verwendet.
Zusammen ergibt das einen herrlichen Festtagsbraten, der zurecht den Namen „Schlesisches Himmelreich” verliehen bekommen hat. Testen Sie die Kombi aus süß, salzig und leicht säuerlich – Sie werden es nicht bereuen!
Als Beilage zu dem traditionellen Sonntagsbraten dürfen Klöße nicht fehlen. Anders als die bayerischen Knödel, die halb aus rohen und halb aus gekochten Kartoffeln bestehen, werden die Schlesischen Klöße (Kließla) aber komplett aus gekochten Kartoffeln hergestellt.
Nun aber los – hier das Rezept.
Zutaten für das Schlesische Himmelreich - das brauchen Sie
- 1 Kilo mehlig kochende Kartoffeln
- 1 Ei (Gr. L)
- Frisch geriebener Muskat
- Speisestärke (z. B. von Mondamin)
- Salz
Schlesisches Himmelreich – so wird es gemacht
Vorab geben Sie das Backobst und die Cranberries in eine Schüssel mit Wasser und lassen sie (am besten über Nacht) einweichen. Waschen Sie die Zitrone, reiben die Schale ab und pressen den Saft aus. Das Fleisch geben Sie zusammen mit der Gemüsebrühe in einen Topf und lassen es darin etwa eine Stunde lang bei schwacher Hitze köcheln.
Anschließend geben Sie Zitronenschale, Lorbeer, Piment, Nelken und die Zimtstange zu dem Fleisch. Alles zusammen weitere 20 Minuten köcheln lassen. Dann nehmen Sie das Fleisch herausnehmen und schneiden es in dicke Scheibe. Die Brühe geben Sie durch ein Sieb. Anschließend kommt es mit etwas Brühe zurück in den Topf und wird darin warm gehalten.
Schälen Sie für die Klöße die Kartoffeln und lassen sie anschließend in Salzwasser kochen, bis sie gar sind (ca. 15 bis 20 Minuten).
Für die Sauce rühren Sie in einem Topf bei mittlerer Hitze aus Butter und Mehl eine goldbraune Mehlschwitze an. Geben Sie etwa die Hälfte der Brühe zur Mehlschwitze und verrühren alles gründlich. Bei Bedarf mehr Brühe nach und nach zugeben, bis eine dicke, aber glatte Sauce entsteht. Schmecken Sie alles mit Zitronensaft, Zucker und Salz ab. Schließlich geben Sie die Trockenfrüchte hinein und lassen die Sauce bei schwacher Hitze köcheln.
Gießen Sie die Kartoffeln ab und drücken sie durch eine Kartoffelpresse in eine große Schüssel. Sobald sie etwas abgekühlt sind, geben Sie Ei, 1 Prise Muskat und etwas Stärkemehl dazu. Alles gründlich vermengen. Bei Bedarf esslöffelweise etwas Wasser hinzufügen, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist.
Den Teig formen Sie jetzt mit angefeuchteten Händen zu tennisballgroßen Klößen. Die Oberfläche soll gleichmäßig und glatt sein. Derweil bringen Sie Wasser mit je einer kräftigen Prise Salz und Stärkemehl in einem großen Topf zum Kochen. Geben Sie die Klöße anschließend in das nicht mehr kochende Wasser und lassen sie so lange im siedenden Wasser ziehen, bis sie an der Oberfläche schwimmen – dann sind sie fertig.