Sie ist so deutsch wie Mülltrennen, die Bundesliga und „Mahlzeit“-Sagen. Und es gibt sie schon seit über 70 Jahren. Am 4. September 1949 soll die Ostpreußin Herta Heuwer in Berlin das erste Mal eine Soße aus Tomatenmark, Currypulver und anderen Gewürzen zusammengerührt und über eine gebratene und klein geschnittene Brühwurst gegossen haben. Das alles angeblich, weil sie Langeweile hatte. Falls Sie mal wieder Lust auf die leckere Berliner Erfindung haben – der KURIER verrät Ihnen, wie Sie die Soße einfach ganz selber machen.
Zutaten für die leckere Currywurst-Soße
Sie brauchen: 250 Milliliter passierte Tomaten, 125 Gramm Tomatenmark, 250 Milliliter Orangensaft, 3 Esslöffel Currypulver, 1 Teelöffel Cayennepfeffer, 1 Teelöffel Chilipulver, 3 Sternanis (zerstoßen), 1 Esslöffel brauner Zucker, 1 bis 2 Esslöffel Pflanzenöl, Salz und Pfeffer
Und so wird die leckere Currywurst-Soße gemacht:
1. Erhitzen Sie das Öl in einem Topf. Geben Sie das Tomatenmark dazu und lassen alles unter kräftigem Rühren rund eine Minute lang anbraten.
2. Dann löschen Sie alles mit dem Orangensaft ab und geben das Currypulver, den Cayennepfeffer und Chili dazu.
3. Nun die passierten Tomaten und den Sternanis dazugeben und weitere zehn Minuten kochen lassen.
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4. Sollte Ihnen die Soße zu dickflüssig sein, kann sie mit etwas Wasser verdünnt werden.
5. Zum Schluss mit Zucker, Salz, Pfeffer und etwas Currypulver abschmecken.
6. Nun die Bratwurst in kleine Stücke schneiden, die Currywurstsoße darüber verteilen und mit Currypulver bestreuen. Fertig!
Guten Appetit!
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Übrigens: Nach Schätzungen sollen die Deutschen jedes Jahr 800 Millionen Würste pro Jahr verputzen. Wenn keine Pommes dazu serviert werden, legen laut einem Fachartikel der „Fleischwirtschaft“ 80 Prozent der Kunden Wert auf ein Brötchen. Die halbe Toastscheibe fällt durch.
Currywurst (in Kombination mit Pommes frites) war im Jahr 2020 zum 28. Mal in Folge beliebtestes Kantinenessen in Deutschland, wurde aber 2021 durch Spaghetti Bolognese abgelöst. In einem im Mai diesen Jahres veröffentlichten Ranking des Verpflegungsanbieters Apetito kam der Klassiker nur noch auf den dritten Platz, auf dem ersten Rang stand Spaghetti Bolognese und auf dem zweiten eine Pesto-Pfanne – also ein vegetarisches Gericht.
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Currywurst politisch:
Der Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder war dafür bekannt, ein Currywurst-Liebhaber zu sein. Viele Gastronomen in Deutschland nannten in Anspielung darauf das Gericht Currywurst mit Pommes frites „Kanzlerplatte“, später auch „Altkanzlerplatte“.
Die Currywurst allein stand häufig als „(Alt-)Kanzlerfilet“ auf deutschen Speisekarten. An seinem Wohnort Hannover waren mehrere Restaurants und Imbissbuden bekannt, in die er sich flüchtete, weil er von seiner vegetarisch kochenden dritten Ehefrau Hiltrud kein Fleisch bekam. ■
