Bereits ein Drittel der Deutschen nutzt – statt Bargeld oder Kredikarte – das Smartphone oder die Smartwatch zum Bezahlen im Laden. Einfach Handy oder die smarte Uhr ans Kartenterminal halten – fertig! Geht schneller, als das Portemonnaie aus der Tasche zu holen. Auch die Banken finden das mobile Bezahlen ihrer Kunden gut, die Geldinstitute unterstützen es und bieten diese Funktion vermehrt an. Doch wie kommen Bank- und Kreditkarte aufs Smartphone und was ist sonst noch wichtig? Hier eine-Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Schritt 1: Prüfen Sie, was Ihre Bank ermöglicht
Einige Banken weisen unmittelbar auf ihrer Webseite auf die Option von mobilem Bezahlen hin. Ein Klick führt dann weiter zur Anwendung. Wer die Information nicht auf Anhieb findet, gibt den Begriff mobiles oder digitales Bezahlen in die Suchfunktion ein. Falls Sie nicht fündig werden oder das Geldinstitut keine Lösung anbietet, sollten Sie beim Kundenberater nachfragen.
Auf ihren Webseiten informieren die Banken darüber, welche Zahlungskarten Sie in das Wallet, also Ihre digitale Geldbörse, laden können. „Das handhaben die Institute unterschiedlich“, sagt David Riechmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Während die einen Debitkarten zuließen, beschränkten andere die Nutzung auf Kreditkarten.
Zudem spielen die Dienstleister eine Rolle, mit denen die Banken kooperieren. Die heißen fast immer Google Pay für Android-Handys oder Apple Pay für iPhones. Zudem gibt es laut Riechmann Geldhäuser, die mit eigenen Pay-Apps arbeiten. Das Prinzip ist aber ähnlich: App laden, Karte aussuchen, bestätigen, nutzen.
Schritt 2: Prüfen Sie Ihr digitales Endgerät
Ein Großteil der Apps funktioniert über die NFC-Technologie. Damit werden kontaktlos Daten übertragen, und zwar über nur wenige Zentimeter kurze Distanzen, wie am Kassenterminal üblich.
Mobiltelefone von Apple seien meistens automatisch für NFC geöffnet, erläutert Palurovic. Dagegen müssten Besitzer von Android-Geräten die Schnittstelle häufig erst aktivieren. Der erforderliche Button dafür findet sich in den Einstellungen unter dem Stichwort Verbindungen.
Schritt 3: Laden Sie die Bank-App und füllen Sie das Wallet
Öffnen Sie die Mobiles-Bezahlen-Anwendung auf der Webseite der Bank. Dort laden Sie die – üblicherweise kostenlos – angebotene App herunter. Vorausgesetzt, sie passt zum Betriebssystem des Smartphones. Meist identifizieren Sie sich zuvor mit den Daten Ihres Online-Bankings.
Aus den auf dem Handy angezeigten Karten wählen Sie die aus, die in Ihre Banking-App oder ins Wallet wandern soll, und fügen sie hinzu. „Je nachdem verlangt das System anschließend entweder die manuelle Eingabe der Kartennummer oder das Einlesen der Plastikkarte“, erläutert Palurovic. Dazu wird die physische Karte mit der Handykamera gescannt.
Schritt 4: Authentifizieren Sie sich
Zum Abschluss des Vorgangs werden die Angaben überprüft. Die Bank verlange die Eingabe einer TAN oder eines Codes, den sie per SMS verschicke, so Riechmann. Zusätzlich ist die Bestätigung der Nutzungsbedingungen erforderlich. Manchmal ist auch die Authentifizierung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung gefordert.
Erst danach verbindet sich die digitale Geldbörse mit dem Girokonto. „Das Wallet ist die Plattform und das Endgerät das Medium, um Produkt und Dienstleistung bereitzustellen“, beschreibt Bitkom-Expertin Palurovic den technischen Ablauf.
Schritt 5: Los geht es mit dem Bezahlen
Alle Schritte erledigt? Dann wird die ausgewählte Zahlungskarte in der Wallet des Smartphones angezeigt. Damit ist sie bereit zur Nutzung an der Ladenkasse. Das funktioniert übrigens auch ohne Internetverbindung.
Schritt 6: Wallet in die Smartwatch laden
Häufig sind Smartwatches mit dem Mobiltelefon synchronisierbar. Das vereinfacht das Einrichten der digitalen Geldbörse auf der Smartwatch. „Man muss die Daten nicht separat einpflegen, aber eventuell noch mal bestätigen“, sagt Palurovic.