Gesundheitsrisiko

Warnung vor Tiefkühlware: Sind gefrorene Beeren wirklich gefährlich?

Erdbeeren, Himbeeren und Co. sind gesund und lecker. Doch es lauern auch Gefahren in den köstlichen Früchtchen. So schützen Sie sich!

Author - Stefan Doerr
Teilen
Gefrorene Beeren sind praktisch als Vitaminspender. Doch sie können auch Krankheitserreger enthalten.
Gefrorene Beeren sind praktisch als Vitaminspender. Doch sie können auch Krankheitserreger enthalten.Franziska Gabbert/dpa

Tiefkühlobst ist praktisch, gesund und lecker. Das Obst wird gleich nach der Ernte eingefroren und ist dadurch besonders frisch und reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Gerade in den Wintermonaten müssen Früchte-Fans dank der Tiefkühlkost nicht auf die Vitaminbomben verzichten. Doch ganz so gesund, wie etwa gefrorene Beeren auf den ersten Blick scheinen, sind sie leider nicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt vor einer unsichtbaren Gefahr bei Erdbeeren, Himbeeren und Co.: Die TK-Früchte können mit Krankheitserregern verunreinigt sein!

Hintergrund der Warnung ist eine der größten lebensmittelbedingten Ausbrüche von Gastroenteritis in Deutschland im Jahr 2012. Schuld am Ausbruch waren damals tiefgefrorene Erdbeeren, die in Großküchen zubereitet und mit Noroviren verseucht waren. Diese Viren können akute Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall verursachen.

Schwangere und Kleinkinder besonders gefährdet

Besonders gefährdet sind dabei Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Für sie können Noroviren sogar lebensgefährlich werden, weshalb RKI-Experten allgemein dringend vom Rohverzehr der Beeren abraten.

In anderen Fällen wurden Hepatitis-A-Viren in gefrorenem Obst entdeckt. Rund 55 Fälle wurden im Lauf der letzten zwei Jahre bestätigt. Hepatitis A ist eine Viruserkrankung, die vor allem die Leber betrifft. Sie macht sich bemerkbar mit Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen. In schwereren Fällen tritt bei der Krankheit möglicherweise Gelbsucht auf, sichtbar durch eine Gelbfärbung der Haut und Augen.

Keime können bei der Ernte von Erdbeeren und anderer Beerenfrüchte ins Obst gelangen.
Keime können bei der Ernte von Erdbeeren und anderer Beerenfrüchte ins Obst gelangen.Kirchner-Media/Imago

Doch wie gelangen die Erreger überhaupt ins Tiefkühl-Obst? Oft gelangen Keime über verunreinigtes Bewässerungswasser in die Früchte. Aber auch durch mangelnde Hygiene bei der Ernte oder auf dem Transport der Früchte können Viren übertragen werden.

Wie schütze ich mich vor Viren?

Um sämtliche Gesundheitsrisiken zu vermeiden, sollten Verbraucher die Früchte vor dem Verzehr gründlich waschen und auf mindestens 90 Grad Celsius erhitzen. Allerdings zerstört die Hitze auch die so gesunden Vitamine. Um sich einen Vorrat anzulegen, ist es deshalb ratsam, selbst frische, gut gewaschene Beeren einzufrieren. ■