Puddings mit extra viel Protein liegen voll im Trend. Sie liefern dem Körper eine Extraportion Eiweiß, schmecken lecker nach Schokolade, Karamell oder Vanille und kosten gut ein Drittel mehr als herkömmliche Puddingbecher. Mit den High-Protein-Sorten locken die Hersteller vor allem gesundheitsbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher an. Doch halten die Lifestyle-Produkte auch, was sie versprechen? Verbraucherschützer warnen: High-Protein-Puddings sind gar nicht so gesund, wie sie vorgeben.
Experten nahmen Schokoladen-Puddings unter die Lupe
Die Produkte sind Süßspeisen, die mit Milcheiweiß angereichert werden. Hergestellt werden sie üblicherweise mit entrahmter Milch, Milcheiweiß, Verdickungsmitteln, Süßungsmitteln und weiteren Zutaten wie beispielsweise Farbstoffe und Aromen für den Geschmack. Drei mit der Geschmacksrichtung Schokolade hat sich die Verbraucherzentrale Niedersachsen ganz genau angeschaut. Sie wollten wissen: Was genau steckt drin? Und: Bieten die Produkte einen gesundheitlichen Mehrwert?
Grundsätzlich enthalten High-Protein-Sorten mit einem deklarierten Eiweißgehalt von etwa 7,5 bis 10 Prozent tatsächlich deutlich mehr Eiweiß als herkömmliche Puddings. Proteine halten lange satt und sind für sportlich Aktive besonders wichtig für eine starke Muskulatur. 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht sollte man am Tag zu sich nehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wer 70 Kilogramm wiegt, peilt also 56 Gramm an.
Das sind die Nachteile von Süßungsmitteln
Ein Becher deckt im Schnitt rund ein Drittel des Tagesbedarfs. Aber das macht die Puddings nicht automatisch zu gesunden Lebensmitteln. Denn die Verbraucherschützer bemängeln bei den Produkten unnötige Zusatzstoffe wie Süßungsmittel, Stabilisatoren, Verdickungsmittel und Aromen. Künstliche Süßstoffe zum Beispiel haben laut Studien den Nachteil, dass sie den Appetit verstärken können. Sie erhöhen somit für Konsumenten das Risiko, Pfunde zuzulegen. Trotz der Zusätze tragen Proteinpuddings den Nutri-Score A. Aus einem einfachen Grund: Anders als bei Getränken gibt es etwa für Süßstoffe oder Aromen bei festen Lebensmitteln keine Abzüge, bemängelt die Verbraucherzentrale.

Ist Pudding die ideale Proteinversorgung für den Körper?
Und auch das Milcheiweiß, das den Puddings zugesetzt ist, ist nur eines der Puzzleteile für eine gute Proteinversorgung des Körpers. Der Organismus kann Milcheiweiß zwar gut verwerten, „noch besser ist es jedoch, verschiedene Proteinquellen zu kombinieren“, rät Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale.
Gute Proteinquellen sind neben Milchprodukten zum Beispiel Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen, Eier oder Fisch. Ideal ist es, wenn sich die Proteinquellen mit ihren Aminosäuren-Profilen gegenseitig ergänzen und somit für den Körper umso wertvoller werden. Wer Eier und Kartoffeln zusammen isst, erreicht das. Auch die Kombination aus Reis und Bohnen liefert so eine wertvolle Eiweiß-Kombination.