Das sagen Studien

Professionelle Zahnreinigung – lohnt sich das überhaupt?

Die Intensivreinigung der Zähne in der Zahnarztpraxis muss meist selbst bezahlt werden. Wie sinnvoll ist sie? Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Author - Berliner KURIER
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Eine Zahnarzthelferin führt an einer Patientin eine Zahnreinigung durch.
Eine Zahnarzthelferin führt an einer Patientin eine Zahnreinigung durch.Rolf Vennenbernd/dpa

Für die professionelle Zahnreinigung muss man – im Gegensatz zur Zahnsteinentfernung – aus eigener Tasche zahlen. Aber schützt die intensive Reinigung der Zähne durch den Profi wirklich vor Karies oder Parodontitis? Ist sie den Preis wert? Dazu gibt es unterschiedliche Experten-Aussagen. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was wird bei einer professionellen Zahnreinigung gemacht?

Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist eine Intensivreinigung, die laut der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) von speziell geschultem Praxispersonal durchgeführt wird. Dazu gehört das Entfernen von Belägen wie Zahnstein und Plaque auf den Zahn- und Wurzeloberflächen sowie eine Reinigung der Zahnzwischenräume.

Auch werden die Zahnoberflächen geglättet. Zum Abschluss erfolgt laut KZBV eine für den Kariesschutz wichtige Fluoridierung der Zähne in Gel- oder Lackform. Ziel der Behandlung ist, krank machende und kosmetisch störende Beläge zu entfernen, welche das Risiko für Karies und Parodontitis erhöhen.

Was kostet die professionelle Zahnreinigung?

Zwar ist die Zahnreinigung keine Regelleistung, doch manche Krankenkassen zahlen einen Zuschuss oder übernehmen auch die Kosten. Laut Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung stellen die meisten Praxen zwischen 80 und 120 Euro in Rechnung. Die Kosten richten sich auch nach dem Zustand der Zähne und wie aufwendig die Behandlung ist.

Zahnreinigung sinnvoll oder nicht: Das sagen Studien

Die Erkenntnisse zur Wirksamkeit der professionellen Zahnreinigung gehen auseinander. Eine Untersuchung des renommierten Cochrane-Forschungsnetzwerks verschiedener Studien von 2018 kommt zu dem Schluss, dass der Nutzen der PZR bei Menschen mit guter Mundhygiene nicht ausreichend belegt sei. Ob die Behandlung besser vor Karies, Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis schütze als die von den Krankenkassen bezahlte Zahnsteinentfernung, habe sich nicht eindeutig beurteilen lassen.

Es könne hingegen einen Unterschied machen, wenn bereits eine Erkrankung wie Parodontitis vorliege, so die Verbraucherzentrale. Doch dann, also wenn es eine entsprechende Diagnose gibt, ist die PZR laut der Verbraucherschützer Teil der Therapie und Kassenleistung.

Die Bundeszahnärztekammer und die KZBV hingegen betonen, dass die professionelle Zahnreinigung sich positiv auf die Mundhygiene auswirke. Die Vereinigung verweist dabei auf schwedische Langzeitstudien ab den 1970er-Jahren, die gezeigt hätten, dass sich „mit einem Prophylaxeprogramm mit der PZR als Kernleistung Karies und Parodontitis bei den meisten Menschen fast vollständig vermeiden lassen“.

Zähne richtig und regelmäßig putzen

Zweimal täglich Zähne putzen. Für die Zwischenräume sind Interdentalbürstchen hilfreich.
Zweimal täglich Zähne putzen. Für die Zwischenräume sind Interdentalbürstchen hilfreich.TePe D-A-CH GmbH / obs

Für zu Hause gilt: Zweimal täglich jeweils etwa zwei Minuten gründlich die Zähne putzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Bei der Reinigung der Zahnzwischenräume können Zahnseide oder Interdentalbürsten helfen.