Wie machen Sie es?

Muss man die Hände mit warmem Wasser waschen?

Diese Annahme ist weit verbreitet: Richtig sauber wird es mit kaltem Wasser nicht.

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Hände waschen  - dazu muss man warmes oder heißes Wasser verwenden, um Schmutz und Bakterien den Garaus zu machen, oder?  
Hände waschen - dazu muss man warmes oder heißes Wasser verwenden, um Schmutz und Bakterien den Garaus zu machen, oder? Tetra images/imago

Handwaschen ist außerordentlich wichtig. Das haben wir spätestens seit der Corona-Pandemie verinnerlicht. Das Säubern der Hände mit Wasser und einer Seife schützt vor Schmutz sowie Viren und Bakterien, die krank machen können. Allerdings stellt sich in Zeiten hoher Energiepreise die Frage, ob das Wasser dafür warm oder heiß sein muss. Denn das Erwärmen von Wasser ist ein Kostenfaktor. 

Die Internetseite Utopia ist der Frage nachgegangen, ob auch kaltes Wasser Viren, Bakterien und Schmutz den Garaus machen kann. Ob man sich das teurere warme Wasser vielleicht einfach sparen kann. Lesen Sie hier die erstaunlichen Antworten der Experten.

Nur richtig sauber, wenn man warmes Wasser zum Händewaschen benutzt?

Wer sich die Hände gründlich wäscht, der senkt das Risiko für Infektionskrankheiten. Das wurde in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, wie Utopia berichtet. Die Technik kennen inzwischen alle, Hände mit Wasser benetzen, Seife hinzufügen und gründlich und ausdauernd an allen Stellen, auch zwischen den Fingern waschen und die Hände danach wieder abspülen. In der Regel nimmt man dafür warmes Wasser. Aber ist das wirklich notwendig?  Wird es nur hygienisch sauber, wenn das Wasser warm oder heiß ist?

Laut Statistischem Bundesamt liegt der Anteil von Warmwasser am gesamten Energieverbrauch im Durchschnitt bei etwa 15 Prozent. Ungefähr jeder dritte Liter Wasser, der verbraucht wird, ist warmes Wasser. Um es zu erwärmen, wird viel Energie benötigt. Ist das notwendig zum Händewaschen?

Wer warmes Wasser verbraucht, verbraucht auch viel Energie. 
Wer warmes Wasser verbraucht, verbraucht auch viel Energie. Wolfgang Maria Weber/imago

Die Hände werden sauber, wenn man die richtige Technik zum Waschen verwendet und die Hände lange genug wäscht, schreibt Utopia. In einer wissenschaftlichen Studie haben demnach Forscher die Wirksamkeit von Seife in Kombination mit verschiedenen Wassertemperaturen (geringen und hohen bis zu 49 Grad Celsius) getestet. Ihr Fazit: Die Temperatur des Wassers beim Händewaschen hat keinen Einfluss auf die Reduzierung der Bakterien. Das bestätigt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie schreibt: „Die Wassertemperatur hat keinen Einfluss auf die Reduktion der Mikroorganismen. Daher sollte die individuell angenehme Wassertemperatur gewählt werden.“ Also, Händewaschen mit kaltem Wasser ist genauso wirkungsvoll, wie mit warmem Wasser.

Und die BZgA zählt auch alle Situationen auf, in denen man sich stets die Hände waschen sollte: nach dem Nachhausekommen, vor und während der Zubereitung von Speisen, vor den Mahlzeiten, nach dem Besuch der Toilette, nach dem Nase putzen und Husten oder Niesen, vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten und nach dem Kontakt mit Tieren. Also: Händewaschen ist wichtig, aber warmes Wasser muss nicht sein.