Kristina Vogel (33) würde sich modisch gerne mehr austoben, wie sie auf der Fashion Week erzählte, doch da gibt es ein ganz bestimmtes Problem: Die meisten Umkleidekabinen in den Geschäften sind nicht barrierefrei.
Kristina Vogel ist ein richtiges „Modepüppchen“
„Mode ist ein Spiegel davon, wie wir sein wollen. Von daher ist doch jeder irgendwie modeaffin. Wenn es uns schlecht geht, ziehen wir einen Schlabberpullover an. Wenn wir auf etwas stolz sind, machen wir uns schicker“, sagt Kristina Vogel am vergangenen Donnerstag (8. Februar) bei der Fashion-Show von Designerin Marina Hoermanseder dem Berliner KURIER. Die ehemalige Radsportlerin trägt ein fliederfarbenes Kleid, kombiniert dazu mutig giftgrüne Schuhe. „Ich liebe es, mich schick zu machen. Ich bin dann auch ein richtiges Modepüppchen, ich mag es bunt und mit viel Glitzer. In meinem Kleiderschrank findet man nur wenig Schwarz.“
Kristina Vogel errang als Bahnradsportlerin elf Weltmeistertitel und zwei Olympiasiege. Seit einem schweren Unfall beim Training im Jahr 2018, wo sie mit einem anderen Fahrer kollidierte, ist Kristina Vogel von der Brust abwärts querschnittgelähmt. Eine radikale Lebensveränderung, die sich auch bei so einem scheinbar simplen Thema wie Mode bemerkbar macht. „Ich ziehe schon alles an, was mir gefällt und mir Spaß macht. Aber ich achte auch darauf, dass es sitzend schön aussieht. Eine Menge an Mode ist einfach für stehende Menschen gemacht. In den Modekatalogen sieht man hauptsächlich stehende, aber keine sitzenden Models. Deswegen muss ich gucken, wie ich einige Outfits auch sitzend adaptieren kann.“

Bitte mehr barrierefreie Umkleidekabinen!
Ein noch größeres Problem sind Geschäfte, die Kristina nicht mal eben nach Lust und Laune aufsuchen kann. „Ich shoppe schon gerne, sowohl online als auch in Geschäften. Aber in Geschäften gibt es immer noch das Problem mit den barrierefreien Umkleidekabinen. Deswegen shoppen Menschen mit einer Behinderung wohl auch überwiegend online.“