Als der erste Nissan Juke vor 15 Jahren auf den Markt kam, wurde ich nicht richtig warm mit dem Auto. Was vor allem am Design lag. Nissan versuchte damals, mit einer kruden Mixtur aus rund und eckig zu punkten. Die Tagfahrlicht-Scheinwerfer saßen wie kleine Buckel neben der Motorhaube. Beim aktuellen Modell sind die Ideen von damals zwar immer noch zu erkennen – doch die Übertreibungen wurden ausradiert. Wir sind den Nissan Juke Hybrid mit 143 PS und Automatikgetriebe gefahren.
Wie er aussieht: Jung, sportlich, agil. Von vorne sorgt jetzt der hochgezogene Kühlergrill für gelungenere Proportionen. Die Tagfahrlicht-Scheinwerfer, die immer noch wie Schlitze aussehen, werden optisch in den oben breit auslaufenden Kühlgrill in Wabenoptik integriert. Das steil abfallende, schwarz abgesetzte Dach und die breiten Hinterbacken suggerieren Power und trimmen den Juke auf SUV-Coupe.
Hohe Drehzahlen: Dann wird der Nissan Juke zum lauten Gesellen
Wie er sich fährt: Nicht so sportlich, wie er aussieht. Bei Stadtfahrten in Berlin ist der von Renault gebaute Vollhybrid mit einer Systemleistung von 143 PS meist elektrisch und immer flott unterwegs, erst ab ca. 50 km/h schaltet sich der Benziner dazu. Auch beim entspannten Gleiten über Landstraßen, ohne große Lastenwechsel, klappt alles prima.
Ein echtes Langstreckenfahrzeug wird der Nissan Juke 1.6 Hybrid, der einen 1,6-Liter-Saugbenziner mit einem Elektromotor kombiniert, aber nicht. Nicht nur, weil bei 166 km/h schon Schluss ist. Erhöht man die Drehzahl, zeigt sich, dass der Benziner doch ein ziemlich lauter Geselle ist. Dann hört man, dass der Benziner seine Mühe hat, die 1,4 Tonnen in Bewegung zu halten. Auch das Multi-Mode-Automatikgetriebe (15 Fahrstufen) wirkt auf der Autobahn bei höheren Drehzahlen manchmal überfordert.

Wie man drin sitzt: Überraschend komfortabel. Auch größere Fahrer haben vorne keine Probleme, trotz fehlender Einstellmöglichkeiten nerven die Sitze selbst auf langen Strecken nicht. Hinten sieht es in dem 4,21 Meter langen Nissan Juke allerdings ein wenig anders aus, wenn man etwas größer ist. Das stark abfallende Dach engt die Kopffreiheit ein – und macht auch das Rückfenster zu einem Sehschlitz, der die Sicht nach hinten gegen Null schrumpfen lässt.
Beim Einparken: Rückfahrkamera ist serienmäßig an Bord
Da hilft es beim Einparken, dass eine Rückfahrkamera und Parksensoren (sowohl vorne als auch hinten) an Bord sind. Die Kniefreiheit ist aber besser als früher: Der um zehn Zentimeter gewachsene Radstand kommt vor allem den Passagieren auf der Rückbank zugute.
Was reinpasst: Der Kofferrauminhalt (354 Liter) ist für diese Klasse ordentlich. Noch mehr passt in den Nissan Juke mit dem kleineren 1-Liter-Motor (114 PS). Fällt der Elektromotor weg, wächst der Kofferraum um 68 Liter.



