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Mein Hund hat Cannabis gegessen! Was jetzt?

Seit der Legalisierung ist Cannabis auch für unsere Vierbeiner leichter zugänglich. Wie gefährlich ist die Droge für sie und was ist im Ernstfall zu tun?

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Hunde reagieren sehr sensibel auf den berauschenden Wirkstoff von Cannabis.
Hunde reagieren sehr sensibel auf den berauschenden Wirkstoff von Cannabis.Markus Scholz/dpa-tmn

Seit dem 1. April ist Cannabis in Deutschland legal. Verstecken muss man seine Tütchen oder Döschen also nicht mehr. Das kann allerdings auch ein Problem sein, wenn sie unachtsam auf Regalen und Tischen herumliegen. Selbst wenn man kein Cannabis-Konsument ist, ist es darum wahrscheinlicher, dass der geliebte Vierbeiner unabsichtlich bei Freunden, Familie oder sogar in einem ungünstigen Moment in der freien Wildbahn auf die Pflänzchen stolpern. Dort sind sie nicht nur für uns einfach zu erreichen, sondern auch für unseren Hund. Aber wie gefährlich ist Cannabis für Vierbeiner überhaupt?

Diese Wirkung hat Cannabis auf Hunde

Hunde reagieren sehr sensibel auf den berauschenden Wirkstoff von Cannabis, sagt Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei Aktion Tier e.V. Je nach aufgenommener Menge sind Symptome wie Erbrechen, Durchfall, vermehrtes Speicheln und Störungen des Gangbildes möglich. Im schlimmsten Fall können die Tiere ins Koma fallen. Bei einem Drogenrausch ist der Vierbeiner stark verwirrt, ein seelisches Trauma kann die Folge sein.

Cannabis kann in unterschiedlichen Formen offen herumliegen, zum Beispiel in Kekse gebacken.
Cannabis kann in unterschiedlichen Formen offen herumliegen, zum Beispiel in Kekse gebacken.Pond5 Images/imago

Mein Hund hat Drogen gefressen – was ist zu tun?

Wer bemerkt, dass das eigene Haustier Drogen gefressen hat, sollte unverzüglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen, rät Veterinärin Hölscher. Dort wird dem Vierbeiner eine Spritze gegeben, die bewirkt, dass der Hund alles erbricht, was in den ein bis zwei Stunden zuvor aufgenommen wurde. Zu einem üblen Drogenrausch kommt es also erst gar nicht.

Diese „Dekontamination“ ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn der Verzehr innerhalb der letzten Stunde passiert ist, höchstens zwei. Liegt der Vorfall schon länger zurück, oder hat Ihr Hund das Cannabis nicht verzehrt, sondern etwa den Marihuana-Qualm eingeatmet, ist der Tierarztbesuch trotzdem sehr empfehlenswert. Dort kann dann über weitere Schritte entschieden werden.

Welche Hunde sind besonders gefährdet?

Um dem Verzehr von Cannabis im Vorhinein vorzusorgen, sollten Herrchen und Frauchen vor allem dann aufmerksam sein, wenn ihr Tier besonders fressgierig ist. Das ist zum Beispiel bei Labradoren der Fall, denn „sie fressen oftmals alles, was ihnen vor die Schnauze kommt, ohne groß zu prüfen, was sie da eigentlich zwischen den Zähnen haben“, so Hölscher. Die versehentliche Aufnahme von Rauschmitteln kann so schneller passieren, als man denkt.

Besonders gefährlich kann es auch werden, wenn das Cannabis „weiterverarbeitet“ wurde, etwa in Keksen. Die sind für Hunde natürlich besonders ansprechend und sollten unbedingt außer Reichweite aufbewahrt werden. Besuchen Sie zum Beispiel Familie und Freunde, die Cannabis konsumieren, kann man in Bezug auf die Sicherheit der Fellnase nie vorsichtig genug sein.