Pack-Profi werden

Koffer packen – aber richtig! Mit diesen Tipps und Tricks

Den Koffer packt man am besten platzsparend und knitterfrei. Und vergessen möchte man natürlich auch nichts! Mit unseren Tricks ist das kein Hexenwerk.

Author - Jana Hollstein
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Wird’s mal wieder zu knapp? Mit den richtigen Kniffen holen Sie das Beste aus dem Platz im Koffer.
Wird’s mal wieder zu knapp? Mit den richtigen Kniffen holen Sie das Beste aus dem Platz im Koffer.Zoonar II/imago

Der Urlaub steht vor der Tür, man packt seinen Koffer, und jedes Mal die gleiche Frage: Das soll da alles hineinpassen? Keine Sorge – man braucht nur das richtige System, damit alles seinen Platz findet und nichts ausläuft oder zerknittert.

Vor dem Packen eine Packliste schreiben

Es ist wie beim Einkaufen: Einfach auf gut Glück losgehen und hoffen, dass es schon passen wird, endet niemals gut. Also denken Sie im Voraus nach und machen eine Packliste. Und das am besten nicht erst am gleichen Tag, an dem Sie packen, denn das ist nur minimal besser, als einfach drauflos zu packen. Am besten ist es, die Liste ein paar Tage im Voraus zu machen und sie dann im Hinterkopf zu behalten und gegebenenfalls zu ergänzen.

Auch ist es praktisch, die Packliste nach sinnvollen Kategorien zu ordnen, wie: Kleidung, Kosmetiktasche etc. Das gibt einen besseren Überblick. Während Sie packen, streichen Sie die Sachen von der Liste. So können Sie immer einschätzen, wie viel Platz Sie noch brauchen und ob Sie eventuell zu großzügig planen.

Die Packliste können Sie natürlich auf einem Papier schreiben, aber mit einer App oder sogar einem Word-Dokument haben Sie in der Regel mehr Freiheit und Flexibilität, Ihre Liste zu bearbeiten. Die App und Homepage Notion hat zum Beispiel viele Funktionen, die Ihnen solche Listen vereinfachen. Solche Apps haben außerdem den Vorteil, dass man die Liste dann als Vorlage aufbewahren kann – und beim nächsten Mal weniger nachdenken muss.

Kleidung klein machen mit dem Roll-Trick

Der meiste Platz im Koffer geht häufig für Kleidung drauf. Hier kommt es darauf an, Platz zu sparen und Falten zu minimieren. Der Geheimtipp des Magazins GQ dafür ist: Kleidung rollen statt falten. Das funktioniert bei T-Shirts, Hosen, Unterwäsche und leichten Kleidungsstücken. Wichtig ist hierbei nur, dass beim Aufrollen alles faltenfrei ist und auch keine neuen Knicke entstehen.

Nur bei Hemd und Sakko wird es komplizierter. Das empfehlen die Experten der GQ: „Das Sakko müssen Sie zuerst nach innen wenden und beide Schultern nach außen drücken. Dann legen Sie es längs zusammen, sodass die Revers aufeinander liegen. Wenn Ihr Koffer groß genug ist, sind Sie jetzt fertig. Bei Handgepäck oder Weekendern dürfen Sie zusätzlich noch quer falten – aber dann bitte zuerst von unten und im Anschluss erst oben. Die Hose legen Sie auf die Bügelfalte und rollen Sie vom Bund her auf.“

Eine gut sortierte und leserliche Packliste ist beim Kofferpacken schon die halbe Arbeit.
Eine gut sortierte und leserliche Packliste ist beim Kofferpacken schon die halbe Arbeit.Panthermedia/imago

Ob Flug, Zug oder Auto: Auf Beschränkungen achten

Werden Sie mit dem Flugzeug verreisen? Dann sollten die Gewichts- und Größenbeschränkungen der Fluggesellschaft kein nachträglicher Gedanke sein. Diese können Sie auf der Website finden oder aber in der E-Mail mit Ihrer Buchungsbestätigung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie schwer Ihr Koffer sein wird, gilt zur Orientierung:

• Wochenendausflug oder Städtereise: Handgepäck oder großer Rucksack (20–30 Liter)

eine Woche Urlaub: mittelgroßer Koffer oder Rucksack (30–60 Liter)

zwei Wochen oder länger: Großer Koffer (60–90 Liter) oder gegebenenfalls zusätzliches aufgegebenes Gepäck

Verlassen Sie sich aber nicht darauf, sondern wiegen Ihren Koffer unbedingt noch mal bevor es zum Flughafen geht. Bei der Buchung muss man schon angeben, wie schwer das eigene Gepäck wird, und entsprechend zahlen, aber in der Regel kann man das auch im Nachhinein noch mal ändern. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Sie merken, dass Sie sich bei der Buchung vollkommen verschätzt haben.

Übrigens sind Flüge natürlich nicht die einzigen Transportmittel, bei denen es Beschränkungen gibt. Bei Zügen wird zwar in der Regel nicht so genau darauf geachtet, aber es kann natürlich sein, dass Sie den Koffer auf eine Ablage hochhieven oder über mehrere Treppen schleppen müssen. Das sollten Sie beim Packen im Hinterkopf behalten. Und auch im Auto ist man in der Regel von der Größe des Kofferraums beschränkt.

So bereiten Flüssigkeiten keine Probleme im Koffer

Der absolute Albtraum: Man macht den Koffer am Urlaubsort auf und das Shampoo ist ausgelaufen. Vor dem typischen Koffer-Malheur kann man sich aber ganz einfach schützen mit etwas, das Sie garantiert zu Hause haben: Frischhaltefolie! Schrauben Sie einfach den Verschluss von Shampoo oder Duschgel ab, legen Sie Frischhaltefolie stramm über die Öffnung und schrauben den Deckel wieder zu. So läuft garantiert nichts aus! Funktioniert das bei einer Verpackung nicht, können Sie sie auch in speziell wiederverschließbare Beutel packen und möglichst in einen separaten Bereich des Koffers packen.

Übrigens: Gerade Toilettenartikel nehmen häufig mehr Platz weg als unbedingt nötig. Brauchen Sie zum Beispiel wirklich eine ganze Flasche Shampoo für einen Wochenend-Trip? Kaufen Sie sich Ihre Kosmetika in Reisegrößen oder füllen Sie diese selbst in kleine Container ab. So sparen Sie Platz ohne Verluste. Wenn Sie mit Freunden verreisen, kann es sich auch lohnen, sich abzusprechen. Muss jeder der fünf Reisenden wirklich seine eigene Zahnpasta mitnehmen, oder kann man sich für eine Woche mal eine Tube teilen?

Am Ende des Urlaubs ist es immer eine Qual, den Koffer zuzubekommen. Besser ist es, voraussehend zu packen.
Am Ende des Urlaubs ist es immer eine Qual, den Koffer zuzubekommen. Besser ist es, voraussehend zu packen.Panthermedia/imago

Freiräume im Koffer nutzen

Das größte Ärgernis beim Packen ist wohl alles, was sperrig ist. Föhn, Schuhe und Bücher nehmen durch ihre Form und fehlende Biegbarkeit häufig mehr Platz weg, als man hat. Seien Sie also auch darauf vorbereitet und stopfen Sie Zwischenräume mit etwa Socken, Gürteln, Unterwäsche oder anderen kleinen Gegenständen. So nutzen Sie den Raum optimal aus und die kleinen Gegenstände nehmen quasi keinen Platz weg.

Clever Koffer packen mit Packwürfeln und Beuteln

Sie fühlen sich vielleicht an wie unnötiger Schnickschnack, aber Packwürfel oder -beutel können ein wahrer Retter in der Not sein. Packwürfel helfen dabei, Kleidung und Gegenstände nach Kategorien zu sortieren, was das Auffinden leichter macht und den Koffer ordentlicher. Außerdem fliegt so der Kleinkram nicht frei im Koffer herum und sogar Falten und Druckstellen können sich so vermeiden. Zusätzlich ist auch ein faltbarer Wäschesack Gold wert. Dadurch wird Ihre saubere Kleidung geschützt und auch die Wäsche nach dem Urlaub gestaltet sich problemlos.

Für alle Fälle: Im Koffer Platz lassen

Damit auch die Rückreise problemlos vonstattengeht, packen Sie Ihren Koffer niemals ans Limit voll. Wenn Sie schon auf dem Hinweg am Maximalgewicht kratzen oder den Koffer gerade so mit Ach und Krach schließen können, ist auf dem Rückweg Unheil programmiert. Irgendwas kauft man im Urlaub schließlich immer, und in den seltensten Fällen wird man viel an Gewicht los. Packen Sie also vorausschauend. So kann nichts schiefgehen! Wir wünschen einen erholsamen Urlaub!