Der Klau-Report der deutschen Versicherer ist alarmierend: Fast jede zweite Stunde wird in Berlin ein Auto gestohlen. Damit ist die Hauptstadt der Hotspot für Pkw-Diebe. Allein 2023 verschwanden über 4200 Autos durch Diebstähle – ein Anstieg von 46 Prozent. Oft brauchen die Gauner nur wenige Sekunden, um einen knacken. Doch es gibt Mittel, den Dieben das Handwerk zu erschweren oder sogar vom Diebstahl abzuschrecken.
Oft sind es ganz banale Vorgänge, um sein Auto vor Diebstahl zu schützen. In erster Linie ist es wichtig, beim Verlassen des Autos die Zündschlüssel zu ziehen und alle Fenster, Türen, Kofferraum, Schiebedach und Tankdeckel abzuschließen, rät die Polizei auf ihrem Beratungsportal im Internet. Vergessen sollte man auch nicht, dass Lenkradschloss einrasten zu lassen.
Außerdem sollte man die Gegend gut beobachten, wo man sein Auto parkt. Die Polizei rät: Achten Sie auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen, die mehrmals langsam durch die Straße „streifen“ und notieren Sie sich das Kennzeichen. Informieren Sie anschließend die Polizei.
Oft sind es ganz banale Vorgänge, um sein Auto vor Diebstahl zu schützen

Oder: Achten Sie auch auf Personen, die Ihr Fahrzeug fotografieren. Dies kann bereits eine Vorbereitungshandlung für einen späteren Diebstahl sein. Hochwertige Fahrzeuge werden oft auf Bestellung gestohlen.
Experten wissen, dass es natürlich kein wirklich hundertprozentiges Mittel gibt, um sein Auto vor Diebstahl zu schützen. Dennoch gibt es mechanische und elektronische Schutzsysteme, die Diebe vor einem Autoklau abschrecken können. Schließlich wollen die Gauner nicht viel Zeit verwenden, wenn sie ein Fahrzeug stehlen.
Zu den mechanischen Systemen gehört die klassische Lenkradsperre. Die Metallkonstruktion wird am Lenkrad befestigt und verhindert das Lenken. So eine Sperre kostet zwischen 30 und 60 Euro. Der ADAC erklärt dazu: Eine Lenkradsperre wirkt abschreckend, die Montage ist jedoch umständlich, die Sperre muss beim Fahren sicher verstaut werden.
Schutz vor Autodieben: Parkkrallen oder Lenkradsperren schrecken Gauner oft ab

Auch eine Parkkralle kann ihr Auto sichern, die am Rad befestigt wird. Sie wirkt ebenfalls bei Dieben abschreckend, kostet zwischen 20 und 150 Euro, so die ADAC-Experten.
Eine weitere Möglichkeit ist die Lenksäulensperre, die die Lenkraddrehung verhindert und den Motorstart unterdrückt. Die Sperre muss vor jedem Verlassen des Fahrzeugs aktiviert werden. Der Nachteil laut ADAC: Der Einbau ist nur durch einen Fachbetrieb möglich, die Kosten können je nach Anbieter variieren, liegen im Schnitt zwischen 600 und 800 Euro.
Auch eine Schalthebelsperre macht Autodieben das Leben schwer. Sie verhindert bei eingelegtem Rückwärtsgang das Gangschalten. Auch hier ist der Einbau nur durch Fachpersonal möglich (ab 600 Euro), so der ADAC. Es gibt aber auch Systeme, die man selber ganz einfach installieren kann (kosten um die 300 Euro).
Von sogenannten Schlüsseldosen rät der ADAC im Prinzip ab. Dieses Etui soll Keyless-Schlüssel abschirmen, um so die Funkverlängerung zu verhindern. Der Schutz funktioniert allerdings nicht immer zuverlässig, und nicht jeder Schlüssel passt in das Behältnis. Außerdem führt es das schlüssellose Schließsystem ad absurdum, so der ADAC.

Schutz vor Auto-Klau: Helfen Alarmanlagen wirklich?
Ein im Auto versteckt angebrachter GPS-Tracker kann zwar einen Diebstahl nicht verhindern, aber der Polizei helfen, den Standort des gestohlenen Pkw zu bestimmen. Denn dieses elektronische Modul übermittelt per Smartphone oder Tablet den Standort des Fahrzeugs. Teilweise warnt auch ein automatischer Alarm beim Verlassen einer bestimmten Geo-Zone. Die Kosten können zwischen 30 und 300 Euro variieren.
Den Einbau von Alarmanlagen sehen die ADAC-Experten kritisch. Zwar löst die versteckte Elektronik bei Erschütterungen, Glasbruch, Neigungsänderung (z.B. beim Abschleppen oder Anheben auf Anhänger) oder Spannungsabfall (z.B. durch Innenbeleuchtung, die sich beim Türöffnen einschaltet) Alarm aus. Der Nachteil: Die Alarmanlage ist oft anfällig für Fehlalarm und dadurch bei einem tatsächlichen Diebstahl weniger wirksam.