Sie kennen das bestimmt! Ein Rest Spinat von gestern Abend steht noch im Kühlschrank – und die Frage drängt sich auf: Darf der nochmal aufgewärmt werden? Der KURIER klärt auf und räumt mit Mythen rund um die Haltbarkeit und Verwertung von Lebensmitteln auf. Heute bringen wir Licht ins Dunkel und verraten Ihnen, welche Mythen Sie getrost vergessen können – und welche tatsächlich ein Risiko bergen.
Mythos 1: Aufgewärmter Spinat ist giftig
Die Angst, dass Spinat beim Wiederaufwärmen gefährlich wird, ist weit verbreitet. Doch die Verbraucherzentrale NRW erklärt: Zwar enthält Spinat Nitrat, das sich bei erneutem Erhitzen unter bestimmten Bedingungen in gesundheitsschädliches Nitrit umwandeln kann. Doch die gute Nachricht ist: Wenn Spinat richtig gelagert und rasch verzehrt wird, ist das Risiko minimal.
Wichtig ist, dass der Spinat nach dem ersten Kochen schnell abgekühlt und im Kühlschrank gelagert wird. Vor dem erneuten Erhitzen sollte der Spinat auf Kühlschranktemperatur gebracht und dann nur einmal aufgewärmt werden. So können Sie ihn bedenkenlos genießen. Dieser Mythos ist also größtenteils entkräftet – mit der richtigen Handhabung ist Spinat auch beim zweiten Mal lecker und sicher!
Mythos 2: Schimmel auf der Marmelade kann einfach entfernt werden
Wer kennt es nicht? Ein Glas selbstgemachte Erdbeermarmelade, das seit Wochen im Kühlschrank steht – und plötzlich hat sich oben eine kleine Schimmelschicht gebildet. Viele denken, man könne den Schimmel einfach abkratzen und den Rest unbesorgt essen. Leider falsch, warnt die Verbraucherzentrale NRW!
Schimmelpilze bilden ein unsichtbares Geflecht feiner Fäden, die sich durch die gesamte Marmelade ziehen können. Auch wenn der Schimmel nur oben sichtbar ist, hat er sich vermutlich schon ausgebreitet. Der sicherste Weg: Die Marmelade komplett entsorgen. Unser Tipp: Verwenden Sie immer einen sauberen Löffel, um das Einbringen von Keimen und Schimmelsporen zu vermeiden – so bleibt die Marmelade länger frisch!

Mythos 3: Milch lagert man am besten in der Kühlschranktür
Die Tür scheint der perfekte Ort für Milch, ist sie doch immer griffbereit. Tatsächlich jedoch herrschen dort oft Temperaturen von bis zu 10 Grad – viel zu warm für frische Milch! Besonders empfindlich ist Rohmilch, die maximal bei 8 Grad gelagert werden sollte.
Die richtige Lagerung erfolgt laut Verbraucherzentrale NRW im mittleren Kühlschrankfach, wo die Temperaturen niedriger und gleichmäßiger sind. Pflanzendrinks wie Hafer- oder Mandelmilch sind etwas weniger anfällig und können problemlos in der Kühlschranktür aufbewahrt werden. Aber auch hier gilt: möglichst kühl lagern, um die Frische zu bewahren.
Mythos 4: Bei Schimmel am Brot reicht es, die betroffene Scheibe zu entsorgen
Wer auf einer Brotscheibe Schimmel entdeckt, trennt sich oft nur von dieser und genießt den Rest des Laibs. Leider breitet sich Schimmel jedoch meist unsichtbar in feinen Fäden im gesamten Brot aus, selbst wenn man das mit bloßem Auge nicht erkennt. Die unsichtbaren Sporen können auch in benachbarte Scheiben wandern und hier zu gesundheitlichen Risiken führen.
Die sicherste Maßnahme ist also, das gesamte Brot zu entsorgen. Für eine längere Haltbarkeit empfiehlt sich die Lagerung in einem Brotkasten aus Holz oder Keramik, an einem kühlen, trockenen Ort. So bleibt das Brot länger frisch und das Schimmelrisiko sinkt.
Mythos 5: Möhren mit dunklen Stellen sind verdorben
Da liegt noch ein Bund Karotten im Gemüsefach – allerdings mit ein paar dunklen Flecken. Wegwerfen? Nicht unbedingt! Dunkle Flecken auf Möhren können auf einen leichten Pilzbefall hindeuten, sind jedoch meist nur oberflächlich, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Schneiden Sie die betroffenen Stellen großzügig weg, und die Möhren sollten zügig verzehrt werden. Falls die Flecken großflächig sind oder die Karotten bitter schmecken, sollten Sie allerdings vorsichtig sein und die Möhre lieber entsorgen.




