Hunde belohnt man mit einem Leckerli – oder zumindest ist das so gang und gäbe. Aber gerade bei Welpen und jungen Hunden ist das oft nicht die beste Belohnung. Denken Sie um und machen Sie das Training mit Alternativen für das klassische Leckerli interaktiver.
Nicht immer ein Leckerli! Passen Sie die Belohnung an den Hund an
Das Lieblingstier mit einem Leckerli zu belohnen, ist häufig entspannt und erfordert von uns nicht viel Einsatz. Aber die beste Belohnung ist häufig situationsabhängig. Stellen Sie sich Folgendes vor: Ihr Hund jagt etwas nach und springt umher. Er hat also eindeutig das Bedürfnis, herumzutollen und zu rennen. Wenn Sie ihm jetzt zur Belohnung einen Happen Futter geben, wird ihn das wenig befriedigen. Wie wäre es stattdessen mit einem gemeinsamen Spiel? Besonders Welpen lernen gerne spielerisch, aber: man kann jeden Hund belohnen, ohne Leckerlis zu verwenden.
Beim Training gehorchen Hunde darum, weil sie sich einen Nutzen daraus versprechen. Dieser Nutzen sollte im Idealfall möglichst nahe an dem Bedürfnis des Hundes sein. Deshalb ist Futter alleine nicht immer genug Anreiz. Am sinnvollsten ist es deswegen, Belohnungen anzupassen und zu variieren. Wenn Sie Ihren Hund zum Beispiel auch mit sozialer Interaktion belohnen, hat das den zusätzlichen Vorteil, dass es Sie und Ihren Hund näher bringt.
Welche Belohnung bei Ihrem Hund gut ankommt, merken Sie in der Regel schnell. Manche Vierbeiner werden zum Beispiel nicht so gerne angefasst, andere haben kein Lieblingsspielzeug. Probieren Sie es einfach aus und achten Sie auf Ihren Hund!

Wie Sie Ihren Hund belohnen können: Alternativen zum Leckerli
Leckerli-Alternativen lassen sich in in zwei Kategorien einteilen: materielle (also solche, die an Objekte geknüpft sind) und soziale Interaktion. Obwohl materielle Belohnungen nicht schlechter sind als soziale, sollten Hundebesitzer darauf achten, ihrem Hund nicht nur materielle Belohnungen zu geben. Sonst kann es passieren, dass er ein bestimmtes Verhalten nur zeigt, wenn er dafür eine materielle Belohnung bekommt.
1. Hundefutter: Einfaches Hundefutter ist eine gesunde Alternative zu Leckerlis und vielseitig einsetzbar. Sie können Ihrem Liebling zum Beispiel eine Handvoll Futter in die Wiese streuen.
2. Gemeinsames Spiel: Tobt Ihr Hund gerade ohnehin und rufen Sie ihn zu sich, dann ist gemeinsames Herumtollen die perfekte Belohnung.
3. Gemeinsames Laufen: Hat Ihr Hund einen starken Bewegungsdrang, kann gemeinsame Bewegung eine tolle Belohnung sein für einen gelungenen Rückruf oder eine Unterbrechung der Bewegung.
4. Verbales Lob: Ehrlich gemeintes verbales Lob kommt bei vielen Hunden super an – achten Sie nur darauf, mehr zu sagen als nur ein kurzes „fein“ oder „prima“.
5. Zuneigung und Streicheleinheiten: Funktioniert gut alleine oder in Verbindung mit verbalem Lob und lässt sich besonders gut im Rahmen von Routinen anwenden.
6. Hundespielzeug: Das gemeinsame Spielen stärkt die Bindung zwischen Mensch und Hund. Vor allem Zerrspielzeuge und Futterdummys eignen sich hierfür gut.
7. Zeit: Unter den Überbegriff „Zeit“ lassen sich viele Belohnungen fassen, je nach Bedürfnissen des Hundes. Bei Bewegungsdrang kann der Freilauf zum Beispiel als Belohnung genutzt werden. Dadurch hat Ihr Hund Zeit zum Buddeln, Spielen und Rennen.
Wie motivieren ohne Leckerli?
Leckerlis dienen häufig nicht nur als Belohnung danach, sondern auch als Motivation. Aber es gibt auch alternative Methoden, um Hunde zu motivieren. Allein die Umstände spielen eine große Rolle darin, wie motiviert Ihre Fellnase sein wird.
Wählen Sie die Trainingszeit so, dass sie in den Zeitrahmen fällt, in der Ihr Hund am aktivsten ist und teilen Sie die Trainingsdauer lieber in kurze und mehrere Einheiten statt einer langen Einheit ein. So können sich vor allem junge Hunde besser konzentrieren. Auch die Umgebung sollte möglichst frei von Stress und Ablenkungen sein, vor allem beim Lernen von Kommandos. Und natürlich spricht nichts dagegen, Leckerlis trotzdem hin und wieder einzusetzen – aber nur als besonderer Happen im Training, damit sich die Freude darüber nicht mindert. ■