Sie wollen Vögeln in Ihrem Garten oder auf dem Balkon einen Unterschlupf bieten und deren Nachwuchs eine gute, sichere Kinderstube? Dann ist es jetzt höchste Zeit! Denn Nistkästen sollten spätestens bis Mitte März oder Anfang April bereit sein. Dann stehen die Chancen gut, dass die Nistplätze noch angenommen werden.
Doch welcher Nistkasten ist für Meisen, Rotkehlchen und Co. geeignet? Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) warnt vor dem Kauf ungeeigneter Nisthilfen, die in manchen Geschäften angeboten werden. Die würden meist unbesetzt bleiben, was dann zu großer Enttäuschung bei den Vogelfreunden führe. Manche Modelle seien viel zu klein, um der ganzen Brut von mehreren Jungvögeln Platz zu bieten. Mindestgrundfläche beim Nistkasten: zwölf mal zwölf Zentimeter!
Nicht alle Gartenvögel nutzen Nistkästen, sondern nur Arten, die natürlicherweise in Höhlen alter Bäume oder in Spechtlöchern brüten, informiert der Nabu. Am meisten kommen demnach Kohlmeisen und Blaumeisen sowie Haussperlinge und Feldsperlinge in die Nistkästen. Größere Kästen werden häufig von Staren angenommen.

Wie groß muss das Einflugloch im Nistkasten sein?
Die Größe des Einfluglochs richtet sich nach der Vogelart. Bei den kleinsten Meisen sind das laut Nabu 28 Millimeter Durchmesser, bei den größeren Kohlmeisen 32 und beim Star 45 Millimeter. Andere Arten, wie Haus- und Gartenrotschwanz benötigen eine halboffene Vorderwand, da spricht man dann von Halbhöhle. Für seltenere Arten wie Mauersegler, Mehlschwalben oder den Waldkauz verweist der Nabu auf Spezialnistkästen. Beobachten Sie also am besten einige Tage, welche Vögel potenzielle Gäste für Ihren Nistkasten sind und suchen sie einen entsprechenden Nistkasten aus.
Wo und wie bringt man den Nistkasten richtig an?

Anbringen kann man die Nistkästen im Garten oder auf dem Balkon. Wichtig allerdings: Der Kasten sollte in zwei bis drei Meter Höhe aufgehängt werden – und an einer möglichst windgeschützten Stelle. Das Einflugloch sollte weder zur Wetterseite (Westen) zeigen, noch sollte der Kasten längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein (Süden). Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist deshalb ideal. Und damit kein Regen ins Nest gelangt, sollte der Nistkasten niemals nach hinten, eher nach vorne überhängen.
Nistkästen kann man im Handel kaufen, etwa im Baumarkt. Wer etwas handwerkliches Geschick mitbringt, kann sie mit ein paar Brettern aber auch selbst zusammenbauen. Anleitungen für verschiedene Nistkastentypen finden sich etwa auf der Webseite des Nabu. Das beste Material für die Kästen ist demnach raues Naturholz. Am besten haltbar sei Eichen-, Robinien- oder Lärchenholz.
So werden Nistkästen gereinigt
Sie haben bereits einen Nistkasten im Garten oder auf dem Balkon hängen? Dann sollten Sie diesen für die neuen Bewohner herrichten – falls nicht schon ein neues Vogelpaar eingezogen ist. So geht’s laut den Nabu-Experten: Beim Reinigen Handschuhe tragen und das alte Nistmaterial nicht in die Wohnung nehmen, da Vogelflöhe und anderes Getier auf den Menschen überspringen können. Es reicht, das alte Nest zu entfernen und den Kasten auszubürsten. Keinesfalls chemische Putzmittel oder Insektenspray verwenden. Und: Wurde der Nistkasten angenommen, ihn während der Brutzeit nicht kontrollieren, um die Brut und Aufzucht der Jungvögel nicht zu stören. ■