Sommer ist Gewitterzeit

Nur die Ruhe! Was hilft, wenn Ihr Hund Angst vor Gewitter hat

Peitschender Wind, grollender Donner und die Blitze zucken: Gewitter ist für viele Hunde beängstigend. Was Sie tun können, um Ihrem Vierbeiner zu helfen.

Author - Jana Hollstein
Teilen
Vielen Hunden graut es vor den aufziehenden Gewitterwolken.
Vielen Hunden graut es vor den aufziehenden Gewitterwolken.Dreamstime/imago

Sommer – das bedeutet leider auch Gewittersaison. Für unsere vierbeinigen Lieblinge und auch für uns als besorgte Hundehalter ist das Stress, Stress, Stress! Blitz und Donner sind erschreckend, aber auch die gesamte Geräuschkulisse von Regen, Wind und Hagel macht die Fellnase nervös. Doch Herrchen und Frauchen können viel dafür tun, die Zeit so angst- und stressfrei wie möglich zu machen.

Das Gewitter für Hunde vor der Tür lassen

Bei Gewitter: Drinnen bleiben, Fenster zu! Das ist Tipp Nummer eins von Experte Sven Kunkel der Martin-Rütter-Hundeschule in Schwerin. Und was wenn ein Gewitter plötzlich beim Gassigehen aufzieht? „Dann möglichst unaufgeregt und schnell nach Hause! Fängt es an zu donnern und zu blitzen, ist es ratsam den Hund an die Leine zunehmen“.

Ist man dann einmal zuhause, hilft es dem Hund am meisten, je klarer Sie es zu einem Rückzugsort vor dem Gewitter machen. Will heißen: Türen und Fenster bleiben geschlossen, am besten ziehen Sie noch die Rollos runter oder die Vorhänge zu. Sie können auch für eine angenehme, leise Geräuschkulisse sorgen, indem Sie telefonieren oder den Fernseher/ das Radio anschalten. Der Hund wird von alleine den Ort aufsuchen, an dem er sich sicher fühlt.

Wenn es gewittert, suchen Hunde sich oft ihren eigenen Rückzugsort.
Wenn es gewittert, suchen Hunde sich oft ihren eigenen Rückzugsort.Depositphotos/imago

Entspannter Hundebesitzer, entspannter Hund

Als Besitzer können Sie dann mit gutem Beispiel vorangehen. Die Tierschutzorganisation Peta empfiehlt, nicht die Angst oder Panik Ihres Vierbeiners zu verstärken, sondern sichtlich gelassen zu sein. Dadurch, dass er Ihnen vertraut, lernt er, dass er sich auch etwas entspannen kann. „Ein Herz für Tiere“ betont aber auch: „Verhalten Sie sich ansonsten ganz normal. Seien Sie nicht überfürsorglich. Dann merkt Ihr Hund nämlich, dass gerade etwas nicht stimmt, beziehungsweise etwas ‚nicht normal‘ ist.“

Lassen Sie Ihren Hund außerdem niemals allein, sondern bleiben in Hörweite. Fühlt er sich alleine, verschlimmert das die Situation. Ein ängstlicher Hund sollte auch niemals bestraft werden, selbst, wenn er vor Angst etwas kaputtmacht: „so verknüpft der Hund das Gewitter nur mit weiteren negativen Erfahrungen, was die Angst bei künftigen Gewittern nicht schmälern wird“.

Hund beim Gewitter ablenken

Wenn es gewittert, kann es je nach Hund auch helfen, durch Spielen und Kuscheln für Ablenkung zu sorgen – natürlich nur, wenn der Vierbeiner dafür empfänglich ist. Peta weist darauf hin, dass Kauen beruhigend wirken kann, Sie können es also mit einer Kaustange probieren oder aber einen Hundesnack anbieten.

Medikamente und pflanzliche Mittel gegen die Gewitterangst bei Hunden

Bei extremer Angst vor Gewitter sollten Sie Ihren Tierarzt ansprechen. Es gibt Medikamente, die zur Beruhigung verabreicht werden können, und die es sich dann lohnt, in der Hinterhand zu halten. Bedenken SIe aber, dass solche Medikamente nur im Ausnahmefall eingesetzt werden sollten.

Wollen Sie auf Mittelchen zurückgreifen, um die Gewitterangst Ihres Hundes in den Griff zu bekommen, gibt es auch pflanzliche Alternativen, Hausmittel oder homöopathische Lösungen. Fragen Sie dazu am besten ebenfalls Ihren Tierarzt. Bachblüten haben zum Beispiel eine beruhigende Wirkung und auch manche ätherische Öle sind für Hunde geeignet. ■