Der Honda Jazz e:HEV will vieles zugleich sein: sparsamer Hybrid, cleverer Raumkünstler und komfortabler Alltagsbegleiter. Mit 90 kW (122 PS) Systemleistung, 1,5-Liter-Benziner und zwei E-Motoren verspricht er Effizienz und Fahrspaß. Doch reicht das, um gegen die Konkurrenz zu bestehen? Wir haben den Kleinwagen getestet.
Wie er aussieht: Kompakt, hoch gebaut, mit freundlichem Gesicht. Die Front wirkt modern, LED-Scheinwerfer sind Serie. Freundliches Gesicht, brave Linien. Kaum eine kante, jetzt sind sanfte Rundungen angesagt. Unaufgeregt sagen die einen, ein bisschen langweilig die anderen. Kein Auto, das Herzen höher schlagen lässt.
Wie man drinsitzt: Einsteigen wie in einen Minivan. Hohe Sitzposition, viel Kopffreiheit. Hinten finden auch große Passagiere ausreichend Platz für die Haxen. Vier Erwachsene reisen bequem, bei fünf wird eng. Vorn: solide Materialien, aber kein Premium.
Honda Jazz: In der Stadt fährt er fast lautlos
Das digitale 7-Zoll-Cockpit ist übersichtlich, die Bedienung des 9-Zoll-Touchscreen ist durch eine Vielzahl von Untermenüs etwas umständlich. Die Sitze sind bequem, der Seitenhalt ist mäßig. Praktisch: große Fensterflächen, die für eine sehr gute Rundumsicht sorgen.
Wie er fährt: In der Stadt fast lautlos, elektrisch. Auf der Landstraße sparsam. Auf der Autobahn: Der Motor brüllt nervig, wenn man mal stärker aufs Gas gehen muss. Das diszipliniert aber auch. Man fährt freiwillig langsamer, das spart Sprit.
Der Honda Jazz e:HEV ist ein Benziner, der eigentlich ein Elektroauto ist. Denn der 1,5-Liter-Benziner ist nur an Bord, um den Elektromotor, der fürs Fahren zuständig ist, anzutreiben. Honda mag es kompliziert. Denn daneben gibt es einen zweiten Elektromotor, der wiederum den Strom für Elektromotor 1 erzeugt. Das heißt aber auch: Die Kraftübertragung ist wie in einem Elektroauto stufenlos, die Kraft wird über ein 1-Gang-Getriebe, das unter Volllast etwas angestrengt werkelt, verteilt.

Vorteil: Verbrauch niedrig, gut 4,5 Liter Super auf 100 Kilometer. Nachteil: wenig Fahrspaß, kein Kick. Die Fahrleistungen sind okay. Von 0 auf 100 km/h geht es in 9,4 Sekunden, Spitze 175 km/h.
Honda Jazz: Viel Platz dank Magic Seats
Was reinpasst: Hier glänzt der Jazz. Die „Magic Seats“ im Fond sind eine kluge Idee – klappbar wie Kino-Sessel, sie schaffen Platz für sperrige Dinge. Der Jazz ist nur 4,09 Meter lang, hat aber Platz wie ein größeres Auto. In den Kofferraum passen 304 Liter, mit umgelegten Sitzen bis 1205 Liter. Dazu die Magic Seats – einzigartig in der Klasse. Sehr gut: Viele Ablagen, clevere Details. Wer viel transportiert, liebt ihn.

Was er bietet: Honda packt viel rein. Serienmäßig sind Kollisionswarnsystem, Spurhalte-, Spurwechsel- und Kurvenassistent, Verkehrszeichenerkennung, adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera, zehn Airbags. Dazu kommt Infotainment mit Android Auto und Apple CarPlay.


