Spar-Tipp fürs Heizen

Heizkosten sparen: Dieser Fehler kann richtig teuer werden!

Heizung nachts ausstellen, um Geld zu sparen – das klingt logisch, doch am Ende könnten Sie sogar draufzahlen. So sparen Sie wirklich Heizkosten!

Author - Stefan Doerr
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Die Heizung ausstellen über Nacht zum Geld sparen – was logisch klingt, ist nicht immer auch sinnvoll.
Die Heizung ausstellen über Nacht zum Geld sparen – was logisch klingt, ist nicht immer auch sinnvoll.Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Tage werden immer kürzer, die Nächte immer länger und vor allem immer kälter! Zum Jahresende hin ist die Heizsaison schon im vollen Gange. Doch noch ist Zeit, um im Herbst und Winter dank ein paar Tipps richtig viel Geld zu sparen. Denn gerade in den letzten Jahren, sind die Preise für Strom, Gas und Heizöl massiv gestiegen.

Aber nicht jede Methode, um Heizkosten zu senken, ist wirklich sinnvoll. Das gilt auch für das Ausschalten der Heizung über Nacht. Was eigentlich logisch klingt, um Kosten zu sparen, erweist sich als Bumerang. Denn das Ausschalten kann sogar die Heizkosten in die Höhe treiben! Wenn Sie Ihre Heizung nachts ausschalten, sinkt die Raumtemperatur rapide ab. Wände und Decken geben die gespeicherte Wärme schnell ab und kühlen stark aus.

Schalten Sie dann am nächsten Morgen die Heizung wieder an, müssen Sie mehr heizen, um wieder die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Und das Aufheizen ausgekühlter Wände verbraucht in der Regel mehr Energie als das Halten einer bereits erreichten Temperatur. Die über Nacht erzielte Einsparung wäre somit dahin. Außerdem begünstigt das Auskühlen der Wände unter 16 bis 18 Grad die Schimmelbildung! An den kalten Wänden kann Feuchtigkeit kondensieren. Sie dringt in die Oberflächen ein und führt schließlich zu Schimmel.

Temperatur nachts drosseln – für wen lohnt sich das?

Die beste Methode, um beim Heizen zu sparen, ist es, die Heizung nachts zu drosseln. Wenn die Raumtemperatur nachts um 3 Grad sinkt, können Sie die Heizkosten um bis zu 10 Prozent senken. Wer beispielsweise mit Gas heizt, kann bis zu einem Kubikmeter Gas pro Nacht einsparen. Bei einer Heizperiode von 200 Tagen wären das dann 200 Kubikmeter Gas pro Jahr. Diese Gasmenge von 200 Kubikmetern entspricht rund 1500 Kilowattstunde Gas. Bei einem Gaspreis von zirka 8 Cent pro Kilowattstunde würden Sie so durch die Reduzierung der Heizleistung jährlich um die 120 Euro Heizkosten sparen.

Eine Raumtemperatur von mindestens 16 Grad ist ideal, um Schimmelbildung in Räumen zu vermeiden.
Eine Raumtemperatur von mindestens 16 Grad ist ideal, um Schimmelbildung in Räumen zu vermeiden.Wolfgang Maria Weber/Imago

Die Drosselung über Nacht lohnt sich allerdings nicht bei allen Heizungsarten. Bei Fußbodenheizungen und Wärmepumpen ist das Drosseln nicht zu empfehlen. Beide Heizungstypen benötigen viel Zeit zum Aufheizen. Sinkt die Temperatur zu stark ab, würden Sie am nächsten Tag viel zu viel Energie benötigen, um wieder auf die gewünschte Raumtemperatur zu kommen.

Auch die Gebäudeart und Wärmedämmung ist entscheidend. Wer in einem sehr gut gedämmten Gebäude wohnt, kann durch die nächtliches Drosseln der Heizung nur wenig sparen. In einem schlecht isolierten Altbau dagegen kann die nächtliche Absenkung der Temperatur die Heizkosten deutlicher reduzieren.■