Fußfetisch, Peitsche oder Lack und Leder: Wer an außergewöhnliche Kinks oder Fetische denkt, der landet häufig bei diesen Beispielen. Theoretisch findet sich aber wohl für jede Handlung, Körperteil, Situation oder Objekt Menschen, die sich dazu sexuell angezogen fühlen. Sind beide Partner damit einverstanden, ist das natürlich kein Problem – auch wenn es ein bisschen abseits der Norm liegt. Wenn auch Sie jetzt neugierig sind, welche Sex-Kinks es denn noch geben könnte, haben wir hier ein paar Beispiele für Sie.
„Mommy-Kink“: Mama statt Papa
Jeder kennt wohl den „Daddy-Kink“, also das Phänomen, dass gerade junge Frauen ihren Partner „Daddy“, (englisch für „Papi“) nennen. Genauso wie der Spitzname „Baby“ dem Angesprochenen gewisse Attribute eines Kindes zuschreibt (süß, klein, beschützenswert), vergibt die Bezeichnung „Daddy“ Eigenschaften, die mit Vätern assoziiert werden, also: Dominant, stark, weise.
Jetzt ist Ihnen vielleicht schon mal in den Sinn gekommen: Wenn es einen „Daddy-Kink“ gibt, gibt es vielleicht auch einen „Mommy-Kink“? Natürlich! Vielleicht weniger verbreitet (oder einfach weniger angesprochen), aber selbstverständlich gibt es auch Menschen, die ihre Partner im Bett „Mommy“ nennen, und damit die Eigenschaften meinen, die wir bei Müttern schätzen: Also beschützend und umsorgend. Das kennen Sie vielleicht aus Porno-Szenen, wo ältere Frauen unerfahrenen Jünglingen im Liebesspiel unterrichten.
„Adult Baby-Kink“: Beim Sex zum Baby werden
Verwandt, aber nicht ganz dasselbe, ist der Adult Baby-Kink. Während es bei Daddy- und Mommy-Kinks Abstufungen gibt (hier ist alles möglich, ob Sie Ihren Partner beim ganz „normalen“ Sex so bezeichnen, oder gleich ganze Stiefmutter-Pornoszenarien nachstellen möchten), drückt der „Adult Baby-Kink“ voll aufs Gas. „Adult Baby“ heißt auf deutsch „erwachsenes Baby“, und genauso möchte jemand mit diesem Kink behandelt werden: Mit einer Windel bekleidet und Muttermilch aus der Brust saugend.

Somnophilie: Wenn Schlafen sexy ist
Wer mag es nicht, dem Geliebten beim süßen Schlummern zuzusehen? Menschen mit Somnophilie kann diese Situation aber auch erregen. Denn die Idee, die totale Kontrolle zu haben, kann ansprechend sein. Genauso können manche Menschen die Idee sexy finden, dass der Partner einen so anziehend findet, dass er nicht warten kann, bis man wieder aufwacht, und sich einfach am Körper vergnügt.
Ein Schlaf-Kink benötigt selbstverständlich eine vorherige Absprache, denn ein schlafender Partner kann sexuellen Handlungen nicht zustimmen. In einer Partnerschaft mit einer guten Kommunikation ist das aber kein Problem.
Dacyrphilie: Dieser Kink rührt zu Tränen
Ohne Kontext klingt Dacryphilie besonders verwirrend: Wer findet es schon sexy, wenn der Partner weint? Doch vielleicht ist Ihnen das schon mal passiert, dass Sie beim Sex von Emotionen so überwältigt waren, dass Ihnen Tränen in den Augen standen? Oder Sie erinnern sich an Pornos, in den Frauen Männern Blowjobs gegeben haben, während Ihnen Tränen heruntergelaufen sind – natürlich, weil der Penis einfach so groß ist. Genau das finden vor allem Männer sexy.
Knismolagnie: Der „Kitzel-Kink“
Kitzeln wird von vielen als etwas gesehen, das so weit von Sex entfernt ist, wie es nur geht: Es ist ein unschuldiger Spaß, gerade wenn Eltern ihre Kinder kitzeln oder Freunde untereinander. Andererseits kennt man es auch zum Beispiel bei Teenagern als Flirtstrategie: Jungs kitzeln Mädchen, um sie zu ärgern und ihnen nahezukommen.
Bei Menschen mit Knismolagnie, also mit einem Kitzel-Kink, dürfte das besonders effektiv sein. Sie erregt gerade der Kitzel-Reiz, oder aber andersrum, sie werden davon erregt, zu sehen, wie andere Menschen gekitzelt werden. Was daran reizt, ist die Ausgelassenheit und die Nahbarkeit. Denn die Stellen, an denen wir am kitzeligsten sind, sind eben unsere sensibelsten Stellen, die deshalb zu erogenen Zonen werden können. ■