Braten, Würzen, Schmelzen

Das sind die 10 größten Fehler beim Kochen – und so geht‘s richtig!

Oft ist es Ungeduld, die Hobbyköche zu fatalen Fehlern am Herd hinreißt. Hier zehn typische Missgriffe, die man ganz einfach vermeiden kann.

Author - Stefan Doerr
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Geduld ist beim Braten gefragt: Fleisch sollte man nicht zu schnell und häufig wenden, sonst entwickeln sich keine leckeren Röstaromen.
Geduld ist beim Braten gefragt: Fleisch sollte man nicht zu schnell und häufig wenden, sonst entwickeln sich keine leckeren Röstaromen.Bihlmayerfotografie/Imago

1. Fleisch aus dem Kühlschrank sofort anbraten

Direkt aus dem Kühlschrank in die Pfanne? Wer Fleisch oder Fisch gekühlt anbrät, spart zwar Zeit, aber am Ende ist das Fleisch oder der Fisch außen bereits knusprig-kross, aber innen leider noch fast roh. Also: Steaks oder Fisch 30 Minuten vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur bringen. Das ermöglicht ein gleichmäßiges Garen.

2. Fleisch gleich aus der Pfanne servieren

Genauso geduldig sollten Hobbyköche auch sein, wenn das knusprige Fleisch fertig gebraten ist. Denn Ruhenlassen nach dem Braten hilft, den Saftverlust zu verringern und gleichmäßige Temperaturen im Fleisch zu erreichen. Am besten schlagen Sie es je nach Größe für mindestens fünf Minuten in Alufolie ein, dann kühlt es nicht aus.

3. Öl in der Pfanne heiß genug werden lassen

Oft gibt man Fleisch oder Fisch schon in die Pfanne, obwohl das Öl darin noch gar nicht heiß genug ist. Besonders ärgerlich ist das bei panierten Speisen, denn die Panade saugt sich mit dem lauwarmen Öl voll und wird labberig. Ob das Öl heiß genug ist, testet man am besten, indem man zum Beispiel einen Probe-Zwiebelwürfel oder eine Ecke des zu bratenden Fleischs in das heiße Öl hält. Gibt es brutzelnde Geräusche oder Luftblasen, kann das Fleisch in die Pfanne.

4. Nicht so häufig Wenden

Aus Angst, das Fleisch oder der Fisch verbrennt in der Pfanne, neigen Hobbyköche dazu, das Bratgut öfter zu wenden als es ihm guttut. So können sich nämlich keine Röstaromen entwickeln und das Fleisch wird zu trocken. Profis warten, bevor sich eine Kruste gebildet hat, bevor sie Fleisch wenden. Ein Steak braten sie zum Beispiel von jeder Seite für etwa 40 Sekunden scharf an, damit es schön knusprig wird.

5. Knoblauch und Zwiebeln nicht gleichzeitig rösten

Viele Hobbyköche geben Knoblauch und Zwiebeln gleichzeitig in die Pfanne. Doch dann könnte der Knoblauch verbrennen und bitter schmecken. Zwiebeln brauchen einige Minuten, um glasig anzudünsten. Gehackter Knoblauch braucht dagegen nur eine Minute bei mäßiger Hitze, um sein volles Aroma zu entfalten.

Schokolade kann beim Schmelzen im Topf schnell zu heiß und klumpig werden. Besser erhitzt man sie im Wasserbad.
Schokolade kann beim Schmelzen im Topf schnell zu heiß und klumpig werden. Besser erhitzt man sie im Wasserbad.Depositphotos/Imago

6. Pfanne zu voll packen

Großer Hunger, große Portionen – doch zu viel Gargut in der Pfanne sollte man unbedingt vermeiden. Es kühlt die Pfanne zu stark ab, das Fleisch oder Gemüse kann gar nicht richtig anbraten, sondern wird bestenfalls gedünstet. Deshalb: Weniger ist mehr, notfalls kann man das Essen in mehreren Etappen anbraten und später wieder zusammenmischen.

7. Fisch zu lange garen

Fisch hat eine recht kurze Garzeit, doch viele Hobbyköche lassen ihn zu lange brutzeln. Dann wird er aber schnell zu trocken. Drei Minuten braten von jeder Seite ist ausreichend, bei dickeren Stücken genügen bis zu fünf Minuten pro Seite. Außerdem sollte Fisch wie bei jedem zuzubereitenden Protein trocken sein, wenn er in die Pfanne kommt. Also nach dem Abwaschen trocken tupfen, würzen und dann erst anbraten.

8. Kräuter zum richtigen Zeitpunkt zugeben

Bei Kräutern ist der richtige Zeitpunkt wichtig, wann sie dem Essen zugegeben werden. Das ist bei frischen und getrockneten Kräutern unterschiedlich. Getrocknete oder gemahlene Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Oregano geben ihr Aroma erst während des Kochens oder Bratens ab und sollten deshalb zu Beginn dazugegeben werden. Firsche Käruter dagegen, wie Basilikum, Schnittlauch oder Koriander sollten erst kurz vor dem Servieren ins Essen gegeben werden. Ansonsten werden sie matschig, verlieren ihr Aroma und ihre frische grüne Farbe.

9. Kein Öl ins Nudelwasser geben

Es ist tatsächlich so, dass ein paar Tropfen Öl im kochenden Nudelwasser dafür sorgen, dass die Pasta nicht so schnell zusammenklebt. Aber nach dem Kochen haftet leider auch die Pasta-Soße schlechter an den Nudeln, was auf Kosten des Geschmacks geht. Nach dem Kochen sollte man Nudeln auch nicht abspülen, so bleibt die Stärke daran und die Soße haftet besser.

10. Schokolade richtig schmelzen

Schokolade ist beim Schmelzen empfindlich und wird schnell zu heiß. Dann bilden sich Klumpen und der Geschmack verändert sich. Schokolade sollte man deshalb vorsichtig bei niedriger Temperatur schmelzen ohne direkten Kontakt mit Wasser. Am besten geht das in einer kleinen Stielpfanne über einem heißen Wasserbad.■