Achtung, Kontrolle!

Blitzermarathon gestartet: Wo? Wie lange? Und wie Sie sich LEGAL warnen lassen

Es ist einfach, nicht geblitzt zu werden, wenn man sich ans Tempolimit hält. Weil das aber längst nicht alle Autofahrer tun, gibt es in dieser Woche wieder einen Blitzermarathon.

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Achtung, Kontrolle! Am Montag ist der bundesweite Blitzermarathon gestartet.
Achtung, Kontrolle! Am Montag ist der bundesweite Blitzermarathon gestartet.Angelika Warmuth/dpa

Hand aufs Herz: Fahren Sie hin und wieder zu schnell mit ihrem Auto? Nutzen Sie trotzdem allerlei Tricks, um im Fall der Fälle nicht von einem Blitzer erwischt zu werden? Und wissen Sie eigentlich, auf wie dünnem Eis Sie sich da bewegen? Am Montag ist der Blitzermarathon in Deutschland gestartet. Und KURIER verrät alles, was man wissen – von Flickenteppich bis legale Blitzerwarnung!

Was bedeutet Blitzermarathon und wo wird geblitzt?

Es ist wieder soweit: Der jährliche Blitzermarathon steht an. Er hat an diesem Montag begonnen und soll mit dem Höhepunkt am Freitag Enden. Auch in anderen europäischen Ländern findet solch ein Blitzermarathon statt. Allerdings sind in Deutschland nicht alle Bundeslänger gleichermaßen beteiligt. Das volle Programm fahren nur Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg.

Was soll der Blitzermarathon bringen?

Mit der Aktion will die Polizei einerseits Aufmerksamkeit auf das Problem überhöhter Geschwindigkeit lenken, andererseits durch zusätzliche Kontrollen Druck auf Raser ausüben. Aktionen wie der Blitzermarathon leisteten „einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, da sie den Verkehrsteilnehmenden die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und entsprechend sensibilisieren können“, heißt es beim ADAC.

Auch aus Sicht von Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei sei der Aufwand durchaus gerechtfertigt. Wenn am Tag des Blitzermarathons über das Thema gesprochen werde und es so in die Köpfe komme, dann sei das ein guter Tag für die Verkehrssicherheit.

Alle Insassen im Auto dürfen weder Blitzer-Apps, Radar-Warner noch ähnliche Systeme während der Fahrt bedienen.
Alle Insassen im Auto dürfen weder Blitzer-Apps, Radar-Warner noch ähnliche Systeme während der Fahrt bedienen.Bernd Weißbrod/dpa

Warum macht Berlin nicht mit beim Blitzermarathon?

Obwohl man sich einig darüber ist, dass große Gefahren von Rasern ausgehen – überhöhte Geschwindigkeit ist eine der häufigsten Unfallursachen – ist der Blitzermarathon nicht unumstritten. Berlin macht zum Beispiel gar nicht mit. Warum? Die Effekte früherer Aktionen seien kaum messbar gewesen, heißt es. Sie hätten sich auf die Aktionstage beschränkt. Daher setze man lieber auf Kontrolldruck das ganze Jahr über.

Darf man Blitzer-Warn-Apps benutzen?

Ganz einfach: Die Nutzung oder das betriebsbereite Mitführen von Blitzer-Apps und Radarwarngeräten ist in Deutschland verboten. Darüber informiert die „Auto, Motor und Sport“ (Heft 9/2024) mit Verweis auf Paragraf 23 (Abs. 1c)  der Straßenverkehrsordnung (StVO). Es drohen 75 Euro Geldbuße und ein Punkt in Flensburg.

Allerdings muss man dabei Unterschiede machen. Denn der Besitz eines Gerätes oder einer ebensolchen App sind erlaubt, nur die Nutzung stelle eine Ordnungswidrigkeit dar. Heißt: Bei Navis etwa, die eine Blitzer-Warner-Funktion haben, muss man diese in den Einstellungen ausschalten – das sei in der Regel bei allen Geräten möglich.

Bei Apps auf dem Smartphone verlangt der Gesetzgeber hingegen, dass man die Apps nicht unterwegs nutzt, die Installation als solche ist nicht verboten.

Welche legale Art gibt es, sich während der Fahrt vor Blitzern warnen zu lassen?

Rechtlich unproblematisch ist es, sich vor der Fahrt oder etwa während einer Pause auf dem Rastplatz über eine entsprechende Handy-App zu informieren oder sich Infos über Internetseiten oder in den sozialen Medien zu holen.

Grundsätzlich erlaubt sind auch etwa Infos aus Radiodurchsagen. Am besten ist es doch aber, sich einfach an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Das ist sicherer – für alle Verkehrsteilnehmer und das Geld auf dem eigenen Konto.