Verbraucher-Tipp

Betrug mit Altkleidern: Diese Sammelstellen sollten Sie meiden!

Schwindler verkaufen die Kleidung weiter und stecken das Geld in die eigene Tasche, statt es an Bedürftige zu spenden. So erkennen Sie die Betrüger!

Author - Stefan Doerr
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Kleidercontainer des Deutschen Roten Kreuzes – auch diese Sammelstellen sind seriös.
Kleidercontainer des Deutschen Roten Kreuzes – auch diese Sammelstellen sind seriös.Rene Traut/Imago

Seit 1. Januar 2025 dürfen Altkleider nicht mehr im Restmüll entsorgt werden. Alle Textilien von Kleidung über Handtücher und Plüschtiere bis zur Bettwäsche sollen in Altkleider-Container abgegeben werden. Schon jetzt landen knapp zwei Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr in diesen Sammelcontainern. Aber viele Sammelstellen sind gar nicht seriös: Die Händler verkaufen die Textilien und stecken das Geld in die eigene Tasche. Wie Sie erkennen können, ob Ihre Kleidungsstücke tatsächlich Bedürftigen zugutekommen, dazu gibt die Verbraucherzentrale wichtige Tipps!

Achten Sie auf Gütesiegel!

So sollten Sie sich den Container einmal genau anschauen, denn Sie sollten nur an Sammlungen spenden, die mit einer deutschen Adresse und einer Festnetznummer erreichbar sind. Die ist am Altkleidercontainer angegeben. Verlässliche Altkleidersammler haben oft das Logo FairWertung, tragen das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) oder das BVSE-Qualitätssiegel Alttextilsammlung auf den Altkleidercontainern oder auf der Homepage.

Auch seriöse Altkleidersammler verkaufen die Altkleider teilweise weiter. Das ergibt Sinn, da wir so viele Textilien aussortieren, dass nicht alle an Bedürftige vergeben werden können. Mit dem damit eingenommenen Geld kann man sinnvoll andere Hilfe leisten, zum Beispiel durch den Kauf von Nahrungsmitteln oder Zelten.

Längst ist der Altkleidermarkt ein Millionengeschäft, bei dem auch unseriöse Firmen mitmischen. Solche Geschäftemacher erwecken den Anschein der Wohltätigkeit, behaupten etwa, „Projekte zur Beseitigung von Armut und Not“ zu unterstützen. Tatsächlich wirtschaften manche Sammler aber nur in die eigene Tasche. Zu ihren Strategien zählt zum Beispiel, unter falschem Namen aufzutreten; oder sie wählen einen wohltätig klingenden Namen, ohne wirklich wohltätig zu sein.

So erkennen Sie Schwindler

Unseriöse Sammler verschweigen bei Werbeaktionen gern Namen und Adresse. Auf dem Werbezettel im Briefkasten ist nur eine Telefonnummer angegeben. Wer anruft, erreicht oft niemanden oder landet immer wieder auf der Mailbox. Gerade solche Sammler werben stark gefühlsbetont, appellieren an Mitleid und Hilfsbereitschaft. Zudem locken sie vielfach mit Symbolen, die an karitative Organisationen erinnern, etwa ein Kreuz oder eine Kirche. In vielen Fällen können sie auch keine überzeugende Auskunft zum Verbleib der Kleidung und zur Verwendung der Gewinne geben.

Andreas Voget vom Dachverband FairWertung. Der Verein sammelt bundesweit Altkleider.
Andreas Voget vom Dachverband FairWertung. Der Verein sammelt bundesweit Altkleider.Funke Foto Services/Imago

Laut dem Umweltbundesamt (UBA) sind Altkleidersammlungen, bei denen Körbe auf die Straße gestellt, Sammelsäcke an Türen und Zäune gehängt werden oder die per Flyer auf sich aufmerksam machen, meist illegal. Das gilt auch, wenn keine nachprüfbaren Angaben über den Sammler bekannt sind.

Haustürsammlungen von karitativen Verbänden oder Kirchen sind jedoch ein guter Weg, Altkleider zu sammeln. Denn diese Sammlungen sind höherwertiger, und die Altkleider kommen entweder direkt Bedürftigen zugute oder die Erlöse fließen in soziale Projekte. ■