Experten-Tipps

Anpiksen oder nicht? So wird das Frühstücks-Ei perfekt

Ein weich gekochtes Ei gehört für viele zu einem richtigen Frühstück. Wie man es perfekt hinbekommt, erklärt ein Experte.

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Das perfekte Frühstücksei hinzubekommen, ist gar nicht so einfach.
Das perfekte Frühstücksei hinzubekommen, ist gar nicht so einfach.Chromorange / Imago

Wie halten Sie es mit dem Frühstücksei? Geben Sie das Ei in das noch kalte Wasser oder legen Sie es ins kochende Wasser? Machen Sie Salz ins Wasser? Piksen Sie das Ei vor dem Kochen an? Und wie lange muss es kochen? Ja, auch bei einer so simplen Sache wie dem Frühstückei gibt es viele Fragen, die beantwortet werden wollen. Am besten von einem Experten.

Einer, der es wissen muss, ist der Vorsitzende des Bundesverbands Ei: Hans-Peter Goldnick. Er stellt zuerst einmal klar, dass es viele Möglichkeiten gibt beim Frühstücksei. Sein persönlicher Königsweg ist jedoch der: Ein Ei in Größe M, etwa eine Woche alt, kommt ungekühlt und angepikst ins kochende Wasser und ist nach fünf bis sechs Minuten wachsweich und fertig.

Durch das Anpiksen kann die Luft aus der Luftblase im Ei entweichen – das Ei bleibt beim Kochen heil, die Schale platzt nicht auf. „Die Luftblase ist immer am stumpfen Ende“, erklärt Goldnick im Gespräch mit der dpa. „Da muss man ein kleines Loch reinstechen, das geht mit einem Eierpikser aus dem Handel oder mit einer Sicherheitsnadel.“

Eine Garantie, dass die Schale des Eis nicht doch bricht, hat man allerdings auch durch das Einstechen nicht. Das kann auch daran liegen, dass man nicht die richtige Stelle getroffen hat. Wenn das dickere Ende beim Ei nicht klar erkennbar ist, das Ei einfach in Wasser legen. Die Seite mit der Luftblase schwimmt weiter oben, die ist dann die richtige zum Anpiksen.

Was bringt Essig oder Salz im Kochwasser fürs Ei?

Manche geben Salz oder Essig in das Wasser, in dem sie das Ei kochen. Auch das soll verhindern, dass die Schale platzt. Das funktioniert zwar so nicht, doch der Essig soll dafür sorgen, dass das austretende Eiweiß bei einem Bruch der Schale schneller gerinnt und nicht so viel davon austritt. Eierverbands-Chef Goldnick gibt weder Salz noch Essig ins Wasser. „Das habe ich ausprobiert und es hat nichts gebracht“, sagt er.

Das Ei am besten vorsichtig mithilfe eines Löffels ins kochende Wasser gleiten lassen.
Das Ei am besten vorsichtig mithilfe eines Löffels ins kochende Wasser gleiten lassen.Chromeorange / Imago

Eier besser nicht im Kühlschrank lagern

Wichtig sei dagegen, dass Eier generell nicht im Kühlschrank gelagert werden, sondern Umgebungstemperatur haben. Nicht nur, damit sie sich im Wasser schneller erwärmen. Sondern auch des Geschmacks wegen. Denn kommen die Eier in den Kühlschrank, ist das Ei-Innere erst mal wärmer als die Kühlschranktemperatur. „Das Ei hat eine semipermeable Membran, das heißt, es können Gase ausgetauscht werden, und damit findet auch automatisch ein Geruchsaustausch statt“, sagt Goldnick. „Wenn Sie frische Zitronen oder einen scharfen Käse im Kühlschrank liegen haben, haben Sie dieses Aroma hinterher auch im Ei.“

Weil aber das Ei nach Ei und nicht nach dem restlichen Kühlschrankinhalt schmecken soll, rät der Experte, die Packung mit den Eiern lieber im Vorratsschrank zu lagern. Ideal seien 18 Grad, aber auch 20 oder 21 Grad seien unproblematisch.

Hans-Peter Goldnicks Frühstücksei kocht fünf bis sechs Minuten - das kann allerdings variieren. Denn verschiedene Faktoren haben Einfluss: wie kühl das Ei gelagert wurde, die Wassermenge oder die Art des Herdes.

Aber auch die Größe des Eis oder dessen Alter spielt eine Rolle. „Ein älteres Ei, das trotzdem genießbar ist, braucht weniger Zeit zum Stocken als ein frisches Ei“, erklärt Goldnick. Hier ist also Ausprobieren angesagt. ■