Unbedingt Garen

Vorsicht, giftig! DIESE Gemüsesorten sollten Sie nie roh essen!

Magenbeschwerden, Krämpfe, Schockzustände: Einige Gemüsesorten enthalten Giftstoffe gegen Schädlinge, die auch für Menschen gefährlich sind!

Author - Stefan Doerr
Teilen
Grüne Bohnen sollten vor dem Verzehr unbedingt gegart werden.
Grüne Bohnen sollten vor dem Verzehr unbedingt gegart werden.Zoonar/Imago

Knackfrisches Gemüse ist besonders gesund, wenn man es roh isst. Doch obwohl es viele Gemüsesorten gibt, die roh verzehrt werden können, gibt es auch einige, die auf jeden Fall gekocht werden sollten. Was nicht jeder weiß: Einige Gemüsesorten enthalten von Natur aus Giftstoffe, die die Pflanzen vor Fressfeinden und Schädlingen schützen. Und manche dieser Giftstoffe können auch für Menschen gefährlich sein!

Vorsicht bei Kartoffeln und Auberginen!

Zu den gefährlichen Gemüsesorten zählen zum Beispiel Kartoffeln und Auberginen. Beide Gemüsepflanzen gehören, wie die Tomate auch, zu den Nachtschattengewächsen. Während man Tomaten roh essen kann, wenn man den Strunk herausgeschnitten hat, müssen Auberginen und Kartoffeln erst gegart werden. In beiden Sorten steckt das Alkaloid Solanin. Bei Auberginen sinkt der Solanin-Gehalt zwar, je reifer sie werden. Doch man sollte sie dennoch nicht roh essen. Bei Kartoffeln ist die Solanin-Konzentration in grünen Stellen und in Kartoffelkeimen besonders hoch. Eine kleine Menge an Solanin reicht aus, um Bauchschmerzen auszulösen. Eine leichte Vergiftung zeigt sich mit einem Kratzen und Brennen im Hals sowie mit Magen-Darm-Beschwerden. Beim Kochen löst sich das Solanin von den Gemüsesorten. Deshalb sollte auch das Kochwasser nicht weiter verwendet werden!

Roher Spinat enthält Oxalsäure, deshalb sollte man nicht allzu große Mengen roh essen.
Roher Spinat enthält Oxalsäure, deshalb sollte man nicht allzu große Mengen roh essen.Christin Klose/dpa

Hülsenfrüchte nie roh essen

Auch rohe Bohnen und andere Hülsenfrüchte sind roh gefährlich. Dazu gehören zum Beispiel auch Kichererbsen, Linsen, Kidneybohnen und Sojabohnen. Sie beinhalten Lektine, wie das Phasin. Diese Eiweißverbindung schützt die Pflanze vor Fressfeinden, sorgt beim Menschen jedoch bereits in kleinsten Mengen zu einer Verklumpung der roten Blutkörperchen. Schon wenige rohe Bohnen können Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, Krampfanfälle und Schockzustände auslösen. Meist treten die Vergiftungserscheinungen zwei bis drei Stunden nach dem Essen auf. Das Phasin wird durch das Kochen zerstört. Grüne Bohnen sollten deshalb mindestens 15 Minuten gekocht werden. Kichererbsen und Kidneybohnen aus der Dose können bedenkenlos gegessen werden.

Vorsichtig sollten Sie auch bei Rhabarber, Spinat, Roter Bete, bei Süßkartoffeln und Mangold sein. Diese Gemüsesorten sollten Sie lieber nicht in großen Mengen zu sich nehmen, weil sie Oxalsäure enthalten. Die Säure erschwert es dem Körper, Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Calcium aus dem Gemüse aufzunehmen. Außerdem kann Oxalsäure die Bildung von Nierensteinen begünstigen und die Niere schädigen. Wer bereits Nierenschädigungen hat, sollte deshalb auf den rohen Verzehr der Gemüsesorten gänzlich verzichten. Beim Kochen geht die Oxalsäure jedoch ins Kochwasser über, deshalb sollte auch hier das Wasser nicht weiterverwendet werden. ■