Männer wollen es gerne, Frauen gar nicht – so das Klischee. Und natürlich gilt: Wer sich mit einer Sexpraktik nicht wohlfühlt, sollte sich auch nicht dazu gezwungen fühlen. Doch gerade Analsex hat einen schlechteren Ruf, als er es vielleicht verdient hat. Denn auch viele Frauen finden Gefallen daran – wenn er denn richtig praktiziert wird.
Beim Analsex kommt es auf die Hygiene an
Damit sich Analsex für alle Beteiligten gut anfühlt, ist vor allem die richtige Vorbereitung wichtig. Das ist zuerst die richtige Reinigung. Analsex ist ein Tabuthema, unter anderem weil er als unhygienisch wahrgenommen wird, aber das muss er gar nicht unbedingt sein. Der Enddarm ist normalerweise relativ sauber, außer unmittelbar vor dem Stuhlgang. Sind nach dem letzten Stuhlgang mindestens zwei bis drei Stunden vergangen, reicht in der Regel eine einfache Dusche, bei der man die Region um den Anus reinigt.
Wer besonders auf Reinlichkeit setzt, der kann sich auch im Vorhinein mit einer Analdusche reinigen. Bei stärkerer Behaarung lohnt sich eine gründliche Rasur im äußeren Bereich. Das erleichtert das Eindringen.
Natürlich kann es immer mal vorkommen, dass trotz aller Vorsicht Kot beim Analsex dabei ist. Wenn dem so ist, unterbrechen Sie den Sex, reinigen sich und machen mit einer anderen Sexpraktik weiter. Wichtig: Darmbakterien können vaginale Infektionen hervorrufen. Darum niemals vom Analsex sofort zum vaginalen Sex übergehen!
Wasserbasiertes Gleitgel macht Analsex sicher
Der Anus besitzt im Gegensatz zur Vagina bekanntermaßen nicht die Fähigkeit, von alleine feucht zu werden, darum muss hier im nächsten Schritt nachgeholfen werden. Für Analsex sind besonders wasserbasierte Gleitgele geeignet, die schonend für Haut und Schleimhäute sind und auch in Kombination mit Sexspielzeugen wie Dildos und Latexkondomen benutzt werden können. Spezielle Anal-Gleitgele versprechen länger anhaltende Feuchtigkeit. Welches auch immer Sie benutzen: Am Gleitgel sollte auf keinen Fall gespart werden!

Nicht vergessen: Vor dem Analsex vordehnen!
Bevor es richtig zur Sache geht, ist eines unabdingbar: Um sich auf den Analsex vorzubereiten, muss die Region vorsichtig gedehnt werden. Sonst kann es schnell zu sehr kleinen Rissen kommen, über die sich im schlimmsten Fall Krankheiten übertragen können. Das Vordehnen funktioniert mit entsprechendem Sexspielzeug, aber auch einfach mit Fingern. Bereiten Sie sich langsam vor, indem Sie mit dem Zeigefinger penetrieren, dann mehr Finger dazunehmen. Das lässt sich auch gut ins Vorspiel einbauen. Dabei immer auf genügend Gleitgel achten.
Langsam an Analsex herantasten – alleine und mit Partner
Wer dem Analsex gegenüber noch skeptisch ist, der muss nicht gleich ins kalte Wasser springen. Auch alleine kann man anale Stimulation gut ausprobieren. Wählen Sie dafür einen Zeitpunkt aus, an dem Sie ganz entspannt sind. Dafür können Sie das Ganze auch in eine warme Wanne verlegen. Dann zuerst mit dem Finger das Äußere des Anus sanft massieren, gerne mit Gleitgel. Gewöhnen Sie sich und Ihre Muskeln erst mal an die Berührungen – schließlich ist das noch völliges Neuland. Und keine Sorge, wenn es nicht sofort funktioniert. Sie können jederzeit aufhören und zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen.

Das Gleiche gilt natürlich auch für Analsex mit Partner. Zum Vordehnen kann Ihr Partner außerdem seine Zunge benutzen, wenn sich beide damit wohlfühlen.
Meistens braucht es etwas Zeit, bis man sich an das Gefühl beim Analsex gewöhnt und es auch als schön empfindet. Fühlen Sie sich deswegen nicht unbedingt entmutigt, wenn das erste Mal ungewohnt und vielleicht ein bisschen seltsam ist. Mit der Erfahrung kommt häufig die Entspannung, die man braucht, um sich auf die Gefühle zu konzentrieren statt auf den Vorgang. ■