Das Vorspiel hat ja im Allgemeinen nicht den besten Ruf, viele sehen es als unnötiges Vorgeplänkel. Doch ein gutes Vorspiel kann so vieles: Es führt zu besserem Sex, schöneren Orgasmen und sogar (wenn man das möchte) mehr Verbundenheit. Boosten auch Sie Ihr Sexleben mit einem Vorspiel, das Ihnen den Kopf verdreht.
Weg mit den Vorspiel-Klischees!
Das Wichtigste zuerst: Was ist das Vorspiel überhaupt? Als Vorspiel gilt alles, was auf den „eigentlichen“ Akt hinausläuft. Das können Küsse und Berührungen sein, aber auch Worte. Zum Beispiel sagt man oft, das Gegenteil zu Sex mit Vorspiel sei ein „Quickie“. Aber genau genommen hat selbst der ein Vorspiel – schließlich steckt der Mann nicht ohne Vorwarnung seinen Penis in ihre Vagina.
Denkt man an „Vorspiel“, hat man dabei natürlich eher das lange, genüssliche Aufheizen vor dem Sex im Kopf, bei dem man sich streichelt und so richtig Zeit nimmt. Diese Vorstellung kann manchmal überwältigend und entmutigend sein, gerade wenn man nicht viel Zeit oder einen stressigen Tag hatte. So ein Vorspiel ist auch nicht immer notwendig oder passend. Denken Sie an das Vorspiel stattdessen lieber als Teil der Verführung: Die kann so lang oder kurz dauern, wie es braucht, beide Partner auf denselben Stand zu bringen.

Wozu eigentlich das Vorspiel?
In unserem Alltagsleben haben wir in der Regel nicht jederzeit Lust, Sex zu haben. Manchmal ist man gedanklich noch beim letzten Meeting oder plant den Wocheneinkauf, oder, oder, oder ... Da hilft es, sich ein bisschen Zeit zu nehmen, um auch geistig im Hier und Jetzt anzukommen. Ein gutes Vorspiel kann wie Meditation sein und uns helfen, den Kopf abzuschalten. Deshalb kann eine Massage auch ein Vorspiel sein. So denkt dann beim Sex auch wirklich niemand daran, dass der Müll eigentlich noch rausgebracht werden sollte. Apropos Müll: Wer seine Liebste mit solchen Haushaltsaufgaben im Stich lässt, muss sich nicht wundern, wenn im Bett Flaute herrscht. Gutes Vorspiel beginnt schon außerhalb des Schlafzimmers!
Ein gutes Vorspiel hat aber nicht nur eine entspannende Wirkung, sondern hilft auch, den Sex und dadurch den Orgasmus zu verbessern. Wer sich kurz Zeit füreinander nimmt und aufmerksam ist, kann so ganz einfach experimentieren und herausfinden, worauf der Partner gerade Lust hat: Will er oder sie währenddessen intensiv geküsst werden? Welche erogenen Zonen machen besonders an? Wer das im Vorhinein weiß, muss sich darüber während des Sex keine Gedanken mehr machen.
Gutes Vorspiel – so geht’s!
Es gibt unendliche Möglichkeiten, wie man das Vorspiel genau gestalten kann. Mit Mund und Händen kann man sich gegenseitig am ganzen Körper verwöhnen. Und wenn Sie währenddessen merken, dass Sie am liebsten so zum Orgasmus kommen würden – warum nicht? Es gibt schließlich kein Gesetz, das besagt, dass Sex nur beendet ist, wenn es der Penis in die Vagina geschafft hat.
Manchmal wiederum kann es auch sexy sein, dem Partner Berührungen vorzuenthalten, um die Vorfreude zu steigern. Beschreiben Sie Ihrem Schatz zum Beispiel genau, was Sie gerne machen würden, ohne es tatsächlich zu machen. Oder liefern Sie (wenn Sie sich trauen) eine Strip-Show ab – ohne Anfassen natürlich. Sie können Ihren Partner auch am ganzen Körper streicheln, aber dabei die erogensten Zonen bewusst ignorieren. Oder enthalten Sie Ihrem Liebsten mal Küsse vor und sehen Sie selbst, wie er ganz verrückt danach wird. ■