Um fast 20 Prozent

Zahl der Asylanträge in Deutschland geht stark zurück

Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge ist im ersten Vierteljahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Das hat vor allem einen Grund.

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Die Bundespolizei kontrolliert die Einreise am deutsch-polnischen Grenzübergang Stadtbrücke zwischen Frankfurt (Oder) und Slubice.
Die Bundespolizei kontrolliert die Einreise am deutsch-polnischen Grenzübergang Stadtbrücke zwischen Frankfurt (Oder) und Slubice.Patrick Pleul/dpa

Es gibt einen sehr deutlichen Rückgang bei den Asylanträgen in Deutschland: Von Januar bis März 2024 seien nur 65.419 Erstanträge gestellt worden, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am Montag in Nürnberg mit. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 bedeute dies eine Abnahme um genau 19,2 Prozent. „Das zeigt, dass unser Handeln wirkt. Wir schützen weiterhin viele Menschen vor Krieg und Terror und begrenzen zugleich wirksam die Zahl derer, die unseren Schutz nicht benötigen“, erklärte die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Durch vorübergehende Grenzkontrollen seien seit Oktober 17.600 unerlaubte Einreisen verhindert worden, so Faeser. Mehr als 700 Schleuser habe die Bundespolizei durch diese Kontrollen festnehmen können. Ein Ende der Kontrollen ist noch nicht in Sicht.  „Wir werden die Grenzkontrollen so lange fortsetzen, wie es notwendig ist, um die irreguläre Migration dauerhaft wirksam zu begrenzen“, betonte Faeser.

Die Tendenz sinkender Asylzahlen hatten sich schon seit dem Jahresbeginn angedeutet. Im März wurden fast 10.000 Erstanträge weniger registriert als im Januar. Die meisten kamen auch im ersten Vierteljahr 2024 laut dem Bundesamt mit knapp 20.000 von Menschen aus Syrien. Dahinter folgten Afghanistan (10.198) und die Türkei (10.119). Entschieden wurde im ersten Quartal über 80.651 Erst- und Folgeanträge von Asylbewerbern.  Mit 46,1 Prozent erhielten nur knapp die Hälfte einen Schutzstatus.

Faeser drängt darauf, dass das EU-Parlament den gemeinsamen Migrationspakt beschließt

Faeser begrüßte die Einigung auf ein gemeinsames Asylsystem in der EU. „Das Gemeinsame Europäische Asylsystem ist der Schlüssel zur dauerhaften Entlastung unserer Kommunen: durch Asylentscheidungen schon an den Außengrenzen, wenn nur eine geringe Aussicht auf Schutz besteht, und endlich durch eine gerechtere Verteilung in der EU“, sagte die Ministerin. „Deshalb ist es so wichtig, dass dieser Migrationspakt jetzt auch vom Europäischen Parlament beschlossen wird.“■