AKW Saporischschja

Moskau wirft Kiew Drohnenangriff auf eigenes Atomkraftwerk vor

Das russische Außenministerium hat Kiew die Verantwortung für Drohnenangriffe auf das von Moskau besetzte Atomkraftwerk Saporischschja gegeben.

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Blick auf einen von sechs Blöcken des Kernkraftwerks Saporischschja.
Blick auf einen von sechs Blöcken des Kernkraftwerks Saporischschja.Victor/Xinhua/dpa

„Mit ihren kriminellen Handlungen macht die Ukraine, unterstützt von den USA und ihren westlichen Satelliten, deutlich, dass sie den Weg des nuklearen Terrors eingeschlagen hat“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Außenamtes in Moskau. Laut der internationalen Atombehörde IAEA war die nukleare Sicherheit nicht gefährdet. Die Schutzhülle des sechsten Reaktors sei dreimal getroffen worden, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) am Sonntagabend mit.

Moskaus UN-Botschafter Wassili Nebensja kündigte nach Angaben der Staatsagentur Tass an, den Vorfall bei einer der nächsten Sitzungen des UN-Weltsicherheitsrates zur Sprache bringen zu wollen. Die Ukraine hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert. Hat die Ukraine ihr eigenes Atomkraftwerk angegriffen?

Die Reaktoren haben Betonwände, die einen Meter dick sind

Die sechs Druckwasserreaktoren sowjetischer Bauart im Atomkraftwerk Saporischschja wurden heruntergefahren und produzieren keine Energie mehr. Die Reaktoren selbst befinden sich jeweils in einem Betonwürfel mit Betonwänden von einem Meter Dicke. In deren Mitte sind die Reaktoren, deren Sicherheitsbehälter noch einmal eine 20 Zentimeter dicke Stahlschicht haben. Allein für eine Zerstörung der Betonwände wären Experten zufolge mehrere gezielte Treffer mit großkalibrigen Granaten oder spezieller bunkerbrechender Munition notwendig.■