Tapferer Kämpfer

Ildar Dadin: Putin-Gegner in Krieg in Ukraine getötet

In Russland war er wegen Regime-Kritik inhaftiert und gefoltert worden. Statt still zu sitzen, ging er in den Krieg und kämpfte aufseiten der Ukraine.

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Ildar Dadin im Jahr 2018 in Moskau. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges ging er in die Ukraine, um dort gegen das Putin-Regime zu kämpfen.
Ildar Dadin im Jahr 2018 in Moskau. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges ging er in die Ukraine, um dort gegen das Putin-Regime zu kämpfen.Emile Alain Ducke/dpa

Er hatte die Angründe des Putin-Regimes in Russland selbst kennengerlernt, darum ging Ildar Dadin und kämpfte dagegen.  Der Kreml-Kritiker Ildar Dadin ist im Russisch-Ukrainischen Krieg getötet worden.

Berichte über den Tod des Oppositionellen wurden am Sonntag von einem Freund Dadins wie auch von mehreren russische Medien verbreitet. Der 42-jährige hatte an der Seite der ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine gegen die russischen Invasionstruppen gekämpft.

Putin-Kritiker bei Kämpfen gegen russische Armee in Ukraine gefallen

Dadin sei am Samstag bei Kämpfen in der nordostukrainischen Region Charkiw gefallen, teilte dessen Freund Ilja Ponomarew im Onlinenetzwerk Facebook mit. Ponomarew ist ein früherer russischer Abgeordneter, der im Exil liebt.

Er nannte Dadin einen „furchtlosen und entschlossenen Kämpfer“, der an die Front gegangen sei, um „den Putinismus“ zu bekämpfen. Der Ausdruck „Putinismus“ bezieht sich auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Dadins Tod wurde von der russischen Journalistin Xenia Larina im Onlinedienst Telegram sowie auch von mehreren unabhängigen russischen Medien bestätigt. 

Dadin war selbst im russischen Straflager gefoltert worden

Dadin war 2015 wegen Protesten gegen Putin zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte friedlich einzeln gegen die Politik des Kreml demonstriert. Zum Verhängnis wurde ihm ein Gesetz von 2014, das die mehrfache Teilnahme an solchen Kundgebungen unter Strafe stellt. Dadin war der erste, der danach verurteilt wurde, weswegen das Gesetz in öffentlichen Debatten auch oft als Dardin-Gesetz bezeichnet wurde.

Während seiner Inhaftierung in einem sibirischen Straflager wurde er gefoltert und misshandelt. Das System der Folter in den Lagern des Regimes legte er in Briefen an seine damalige Frau offen. Nach seiner Freilassung 2017 kündigte Dadin an, dass er „weiter gegen Putins faschistisches Regime kämpfen“ werde.

Laut Ponomarew schloss sich Dadin 2023 einer in der Ukraine stationierten Gruppierung namens „Russische Freiheitslegion“ an, die vorwiegend aus russischen Putin-Gegnern besteht. Die Gruppe verübte mehrere Angriffe auf russische Grenzregionen. ■