Die Signa Holding GmbH des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko hat ein Insolvenzverfahren angekündigt. Die Holding werde am Mittwoch beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beantragen, teilte die Signa-Gruppe am Mittwoch mit.
Die Signa Holding steckt seit Wochen in der Krise
Zur Unternehmensgruppe gehören zahlreiche Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich, darunter auch das KaDeWe in Berlin, sowie der Warenhauskonzern Galeria (Karstadt Kaufhof). Dieser hat bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich. In Hamburg baut Signa bislang den 245 Meter hohen Elbtower. Das Mega-Bauprojekt steht derzeit komplett still. Auch ein Hochhaus-Bau am Alexanderplatz gehört der Gruppe.
In den vergangenen Wochen hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz wurde damals mit der Restrukturierung beauftragt.

Keine negativen Auswirkungen auf Galeria
Beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof haben sich Unternehmenskreise am Mittwoch zunächst zurückhaltend zur Insolvenz der Signa Holding GmbH geäußert. „Die Situation hat im Moment nicht unmittelbar negative Auswirkungen auf Galeria. Wir werden den Ausgang dieses geordneten Verfahrens in Ruhe abwarten“, hieß es. Jürgen Ettl, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Galeria, wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern.
Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten niedriger Zinsen stark gewachsen. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges kämpft die Immobilienbranche mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen - auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont.