Mal wieder ein irrer Auftritt von Ex-US-Präsident Donald Trump (78): Diesmal holte er zu einem rassistischen Angriff gegen Vizepräsidentin Kamala Harris (59) aus.
Beim republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist der Eklat offenbar Teil der Masche. Für Empörung sorgte er diesmal mit einer Verbal-Attacke, die die afroamerikanische Identität seiner Rivalin Kamala Harris in Frage stellt. Die 59-Jährige habe sich immer als indisch beschrieben, doch „dann machte sie plötzlich eine Kehrtwende und wurde eine Schwarze“, pöbelte der Ex-Präsident bei einer Veranstaltung mit afroamerikanischen Journalisten in Chicago. Das Weiße Haus nannte die Äußerungen „abstoßend“ und „beleidigend“.
Harris, die Tochter einer Krebsforscherin aus Indien und eines Ökonomen aus Jamaika, hat sich stets als sowohl indischstämmig als auch afroamerikanisch identifiziert. Studiert hat sie an der Howard University in Washington, einer traditionell afroamerikanischen Hochschule.„Sie war immer indischer Abstammung und hat nur damit geworben“, behauptet Trump. „Ich wusste nicht, dass sie schwarz ist, bis sie es plötzlich wurde.“

„Abstoßend“ und „beleidigend“
Harris verurteilte kurz darauf bei einem Auftritt im texanischen Houston die Aussagen ihres Kontrahenten als Versuch, die Spaltungen im Land anzuheizen. „Das amerikanische Volk verdient Besseres“, sagte sie. „Wir verdienen einen Anführer, der begreift, dass unsere Unterschiede uns nicht trennen, dass sie eine wesentliche Quelle unserer Stärke sind.“
Schärfer reagierte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre: Sie nannte Trumps Äußerungen „abstoßend“ und „beleidigend“. „Niemand hat das Recht, jemandem vorzuschreiben, wer er ist, wie er sich identifiziert“, sagte Jean-Pierre.
Trump beschimpfte Harris als „verrückt“ und „radikal“
Harris ist die erste Frau sowie die erste Person afroamerikanischer und asiatischstämmiger Herkunft im Vizepräsidentenamt. Es ist nicht das erste Mal, dass Trump mit provokativen Falschaussagen über die Herkunft eines politischen Gegners zu punkten versucht.
So hatte der Rechtspopulist einst in Zweifel gezogen, dass Barack Obama, der erste schwarze Präsident der US-Geschichte, in den USA geboren wurde - was bedeutete, dass Obama nicht hätte Präsident werden dürfen. Der im US-Bundesstaat Hawaii geborene Obama sah sich damals unter dem Druck Trumps veranlasst, seine Geburtsurkunde zu veröffentlichen. Später zweifelte Trump dann die Echtheit dieses Dokuments an.
Im aktuellen Wahlkampf hatte Trump der Vizepräsidentin bereits vorgeworfen, antisemitisch zu sein. Harris' Ehemann Doug Emhoff ist Jude. Außerdem nannte er Harris „verrückt“ und „radikale Linke“ und behauptete fälschlicherweise, sie wolle Neugeborene „hinrichten“ lassen.
Zustimmungsraten für Harris steigen
Die wechselnden Attacken zeigen, dass Trump und seine Republikaner noch keine klare Linie dafür gefunden haben, wie sie mit Harris im Wahlkampf umgehen wollen. Die Zustimmungsraten der Vizepräsidentin in den Umfragen haben sich deutlich verbessert, seit der 81-jährige Präsident Joe Biden am 21. Juli nach wochenlanger Debatte über seinen geistigen Zustand seinen Verzicht auf die erneute Kandidatur erklärt und sich für Harris als Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei ausgesprochen hatte.
Die 59-Jährige steuert seitdem zielstrebig auf ihre Nominierung für die Wahl am 5. November zu. ■