Lange wurde spekuliert, wer für den Absturz des Flugzeuges des Wagner-Söldnerführers Jewgeni Prigoschin verantwortlich ist, nun verdichten sich die Hinweise, dass der Auftrag aus dem direkten Umfeld von Wladimir Putin (71) gekommen sein soll. Laut einem Bericht der Washington Post steckt der Putin-Vertraute Nikolai Patruschew (72) dahinter!
Erst wollte Prigoschin, der Chef der Söldnergruppe Wagner, den russischen Präsidenten Wladimir Putin stürzen, dann zog er doch zurück und bekam unter Vermittlung des belarusischen Diktators Alexander Lukaschenko Schutz versprochen. Doch im August, keine zwei Monate nach dem Umsturzversuch, stürzte die Maschine von Jewgeni Prigoschin südlich von Moskau ab.

Befehl für Prigoschin-Attentat kam von Putin-Vetrautem
Auf Augenzeugenvideos war zu sehen, wie der brennende Jet in einer Spirale zu Boden stürzte. Die zehn Personen an Bord starben – darunter der Wagner-Chef. Schon damals sahen viele Experten eine Explosion als mögliche Ursache für den Absturz des Privatjets Embraer Legacy 600. Eine Bombe wurde vermutet.
Nun scheinen sich die Hinweise auf eine Explosion als Ursache des Flugzeugabsturzes zu verdichten, genau wie auch die auf den möglichen Auftraggeber des Mordanschlages. Es soll laut Washington Post der Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates Russlands, Nikolai Patruschew, gewesen sein. Patruschew gilt als rechte Hand von Wladimir Putin und wird immer wieder als ein möglicher Nachfolger des Russen-Diktators gehandelt. Auch gilt er als enger Vertrauter des Präsidenten, da sich beide laut der Putin-Expertin Catherine Belton bereits aus Zeiten beim sowjetischen Geheimdienstes KGB in den 1970er Jahren kennen.

Wagner-Chef war zur Gefahr für Putin geworden
Der Kreml stritt bisher alle Beteiligung an dem Attentat ab. Aber der Söldnerchef, dessen Einfluss zwischenzeitlich so weit gewachsen war, dass er sich sogar in Videos mit Generalstabschef Waleri Gerassimow und dem Verteidigungsminister Sergei Schoigu anlegte, probte im Juni dann den Aufstand - wollte die beiden in Moskau konfrontieren. Spätestens da muss Putin erkannt haben, dass er den Söldnerchef nicht mehr kontrollieren konnte.
Der Aufstand wurde auf halben Wege abgeblasen, doch von da an soll der Söldnerchef ein wandelnder Toter gewesen sein. „Er wusste, dass er Feinde hatte und dass ihm etwas zustoßen könnte, aber was ihn betraf, hielt er sich an die Vereinbarung“, so ein Ex-Mitarbeiter Prigoschins zur Washington Post. Doch der Kreml habe die zwei Monate genutzt, um auch mögliche Kollaborateure von Prigoschin zu finden.
Anfang August soll der Putin-Vertraute Nikolai Patruschew dann den Befehl zum Attentat gegeben haben. Die Bombe sei am Moskauer Flughafen Scheremetjewo platziert worden. Dies sei nach einer Sicherheitskontrolle durch Prigoschins Wagner-Personal erfolgt. Die kleine Bombe sei dafür direkt am Flügel des Flugzeugs platziert worden. Kurz nach 17 Uhr Ortszeit detonierte sie demnach in der Luft. Das Problem Prigoschin war nun für Putin gelöst.