Donald Trump holte bei der US-Präsidentschaftswahl sämtliche Swing States und gewann 312 Wahlmänner-Stimmen. So viele, wie es nur selten gelingt. Auch im Senat und im Repräsentantenhaus legte der 78-Jährige bei den Wahlen einen unerwarteten Siegeszug hin. Politisch könnte es für Donald Trump derzeit gar nicht besser laufen. Jetzt fiebert der künftige US-Präsident dem 20. Januar 2025 entgegen, wenn er vereidigt wird und ins Weiße Haus zurück darf.
Doch hinter den Kulissen dürfte im Hause Trump die Angst umgehen. Denn der Republikaner und Immobilien-Mogul hat riesige Schulden und einige werden schon in Kürze fällig, berichtete das US-Magazin Forbes. Die Immobilien des selbst ernannten Super-Geschäftsmanns laufen schlecht, ihn drücken gigantische Geldstrafen, die Gerichte ihm aufgebrummt haben. Auf sagenhafte rund 1,8 Milliarden Dollar soll sich Trumps Schuldenberg laut Forbes schon aufgetürmt haben.
Horrende Geldstrafen aus Gerichtsverfahren
Zu den horrenden Belastungen aus Gerichtsverfahren gehört seine Verurteilung wegen Betrugs in New York. Trump hatte wiederholt falsche Angaben über den Wert seines Vermögens gemacht. Allein dieses Urteil verpflichtete ihn zur Zahlung von 454 Millionen Dollar. Trumps Anwälte-Team legte Berufung ein, worauf die Zinsen pro Jahr um neun Prozent steigen. Das wären Verbindlichkeiten von drei Millionen US-Dollar pro Monat.
Außerdem könnten auch zwei Verfahren im Zusammenhang mit der Kolumnistin E. Jean Carroll auf Trumps Konto schlagen. Anfang des Jahres wurde er für die Vergewaltigung der Kolumnistin 1996 in einem Kaufhaus schuldig gesprochen. Trump leugnet nach wie vor, dass es zu dem Vorfall zwischen ihm und Carroll gekommen ist. Hat das Urteil Bestand, muss er rund 92 Millionen Dollar zahlen.
Immobilien verschlingen Millionensummen
Den größten Teil des Schuldenbergs machen jedoch Trumps Immobilien aus. Die Corona-Pandemie ließ den Wert von Büroflächen drastisch einbrechen. Und auch der berühmte Trump-Tower und sein Wolkenkratzer in der 40 Wall Street in New York werfen weniger ab, als Trump für seinen Pachtanteil zurückzahlen muss. Schätzungen von Forbes zufolge soll Trump rund 118 Millionen US-Dollar an die Bank zurückzahlen müssen, obwohl das Gebäude in der Wall Street in der verbleibenden Pachtdauer von 35 Jahren nur 116 Millionen US-Dollar einbringen wird. Fällig wird der Kredit schon 2025.

Außerdem drücken Trump Anteile an einem Gebäudekomplex in San Francisco (gesamt Kredithöhe: 1,2 Milliarden US-Dollar), Verbindlichkeiten für den Trump Tower in New York (Kredithöhe: 100 Millionen US-Dollar bis 2032) und für Trumps Golf-Clubs. Da fallen nach Schätzungen 200 Millionen Dollar Schulden an.
Ist Trumps Börsen-Flop jetzt seine letzte Hoffnung?
Auf der anderen Seite hat Trump laut Forbes ein Gesamtvermögen von 5,6 Milliarden US-Dollar, aber in Cash nur eine Reserve von 410 Millionen – viel zu wenig, um sämtliche Rechnungen zahlen zu können. Trump wird also irgendwo Geld auftreiben müssen. Die meisten Banken scheuen sich allerdings vor Geschäften mit Trump, zu oft hatten sie in der Vergangenheit mit dem Republikaner miese Erfahrungen gemacht. Trumps letzte Hoffnung gegen die Pleite dürfte somit sein Medien-Konglomerat „Trump Media“ (TMTG) sein, zu dem auch sein soziales Netzwerk „Truth Social“ gehört.
Trump ist Haupteigentümer und könnte Anteile verkaufen. Vielleicht sollte der 78-Jährige das gar nicht mehr auf die lange Bank schieben – auch wenn es weh tut. Denn seit dem Börsengang hat Trump mit der Gruppe permanent Geld verloren. Trump Media fährt nur Verluste ein, im dritten Geschäftsquartal lag das Minus bei 19,2 Millionen US-Dollar. Da änderte auch ein kurzes Kursfeuerwerk nach Trumps Wahlsieg nichts am langfristigen Abwärtskurs. Dennoch machen Trumps Anteile einen Großteil seines aktuellen Vermögens aus – die Rede ist, je nach Tageskurs, von 3 bis 4 Milliarden Dollar.■