
Diese Woche wissen Kassenpatienten, wohin die Reise bei ihren Beiträgen geht: Was kostet mich meine Krankenkasse 2026? Am Mittwoch soll die offizielle Prognose dazu kommen. Rund 74 Millionen Menschen sind deutschlandweit in der GKV.
Der gesetzliche Beitragssatz liegt bei 14,6 Prozent, doch der Zusatzbeitrag variiert je nach Kasse. So wie es aussieht, könnte der durchschnittliche Beitrag auf satte 18 Prozent klettern! Das betrifft nicht nur die Versicherten, sondern auch ihre Arbeitgeber. Denn sie tragen die Kosten zur Hälfte. Steigen die Ausgaben weiter, ist das schlecht für die Wirtschaft.
Das Bundeskabinett soll ein Sparpaket schnüren
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) versucht zu beruhigen. In der ARD sagte sie: Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollen nicht weiter belastet werden. Ihr Ziel: das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Das Bundeskabinett soll dafür ein Sparpaket schnüren. Warken kündigt an: „Dann empfehlen wir, dass der Zusatzbeitrag stabil bleibt.“
Aber: Laut Medienberichten schloss Warken zuletzt nicht aus, dass Zuzahlungen für Medikamente und Krankenhausaufenthalte steigen könnten – vor allem bei Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen macht sich das im Portemonnaie bemerkbar. Warken im TV: „Wir haben eine Kommission eingesetzt, um die Beiträge auch 2027 stabil zu halten. Und dabei gibt es auch keine Denkverbote, das betrifft auch eine mögliche Erhöhung der Zuzahlungen.“
Krankenversicherung steckt tief in den roten Zahlen
Einspruch erhebt prompt der Koalitionspartner SPD. Generalsekretär Tim Klüssendorf mahnte im Spiegel: „Wer sein Leben lang einzahlt, muss sich darauf verlassen können, dass Gesundheit keine Frage des Geldbeutels wird.“
Fakt ist: Auch 2025 steckt die GKV tief in den roten Zahlen. Ein Defizit von 46,7 Milliarden Euro wird erwartet! Auf der Einnahmenseite stehen geschätzte 294,7 Milliarden Euro – eingesammelt über den Gesundheitsfonds aus Beiträgen von Versicherten, Arbeitgebern, Sozialträgern und Steuergeld vom Bund.
Doch die Ausgaben steigen weiter: Laut der Plattform Statista steigen sie auf 341,4 Milliarden Euro. Seit Einführung des Fonds 2009 geht’s Jahr für Jahr bergauf, die Einnahmen bleiben weiter dahinter zurück. Die Lücke wird immer größer. So kann es also nicht mehr weitergehen. Tragfähige Lösungen werden gesucht.