Sonderflüge aus Israel

Update! Erste Maschinen mit Rückkehrern aus Israel gelandet

Rückholaktion angelaufen: Lufthansa fliegt Tausende aus dem Kriegsgebiet zurück in die Heimat. 

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Am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv warten die Menschen auf ihre Ausreise.
Am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv warten die Menschen auf ihre Ausreise.GIL COHEN-MAGEN/AFP

Die Lufthansa hat damit begonnen, Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Ein erster Sonderflug startete am Donnerstagnachmittag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt. Weitere Flüge im Auftrag des deutschen Außenministeriums sollten am Abend und am Freitag folgen. Unterdessen wird aus der Union Kritik an der Organisation der Aktion laut.

Der erste Sonderflug mit Deutschen aus Israel ist am späten Donnerstagnachmittag in Deutschland gelandet. Die Maschine mit nach Angaben des Auswärtigen Amtes 372 Deutschen an Bord kam aus Tel Aviv und erreichte mit etwa einer Stunde Verspätung den Flughafen in Frankfurt am Main. Einige Minuten später landete auch der zweite Lufthansa-Sonderflug aus Israel in München, wie aus der Website flighttracker24.com ersichtlich wurde.

Flüge mit Anmeldung

Für die Flüge hatten sich Deutsche anmelden können, die sich auf der Vorsorgeliste für Kriseninformationen des Auswärtigen Amts eingetragen haben. Die Lufthansa hatte zugesagt, am Donnerstag und Freitag jeweils bis zu vier Flüge aus Tel Aviv anzubieten. Jeweils zwei sollten nach Frankfurt und nach München gehen. Es wurde damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.

Eine Lufthansa-Maschine aus Tel Aviv ist am späten Donnerstagnachmittag auf dem Flughafen Frankfurt gelandet. 
Eine Lufthansa-Maschine aus Tel Aviv ist am späten Donnerstagnachmittag auf dem Flughafen Frankfurt gelandet. Hannes Albert/POOL dpa

Passagiere müssen sich an Kosten beteiligen

Aus dem deutschen Außenministerium hieß es, nachdem einige Fluggesellschaften die Flüge eingestellt hätten, habe das Auswärtige Amt dafür gesorgt, dass nun doch wieder Sonderflüge der Lufthansa nach Israel flögen. Zugleich wurde betont: „Wir arbeiten weiter an Ausreisemöglichkeiten – per Flugzeug, per Bus, per Schiff.“

Auf der Plattform X (früher Twitter) teilte die Behörde mit, für Donnerstagnachmittag sei eine Fähre nach Zypern organisiert worden. Für die Teilnahme an den Sonderflügen wird nach einem sogenannten Landsleutebrief der deutschen Botschaft in Israel eine Gebühr in Höhe von 300 Euro pro Person fällig. Das Geld soll bei der Buchung über eine Hotline der Lufthansa im Auftrag des deutschen Außenministeriums eingezogen werden. Nach dpa-Informationen stellt die Lufthansa pro Person 550 Euro in Rechnung, 250 Euro übernimmt der Staat.

Sie waren schneller: Brasilianer, die aus Israel entkamen, erreichen ihr Heimatland.
Sie waren schneller: Brasilianer, die aus Israel entkamen, erreichen ihr Heimatland.EVARISTO SA/AFP

Sonderflüge: Harte Kritik aus der CDU

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt (CDU), kritisierte die Organisation der Sonderflüge. Die Ausreise der Deutschen komme nur schleppend voran. „Das unwürdige Chaos um die Ausreise der Deutschen hat nun lange genug angedauert“, sagte Hardt. Es sei an der Zeit, dass Außenministerin Annalena Baerbock „handelt und den Prozess zur Chefsache erklärt. Gegebenenfalls müssen nun doch militärische Kapazitäten genutzt werden, um die Deutschen nach Hause zu bringen.“ ■