Bundesinnenministerin

Faeser zieht positive Bilanz in der Migrationspolitik

Wie steht die alte Ampel-Regierung da beim Thema Migration? Gut, meint die zuständige Ministerin – die sich damit auch selbst ein positives Zeugnis ausstellt.

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Nancy Faeser (SPD), geschäftsführende Bundesministerin für Inneres und Heimat, stellt auf der Pressekonferenz in Berlin die Bilanz zur Migrationspolitik der Bundesregierung vor.
Nancy Faeser (SPD), geschäftsführende Bundesministerin für Inneres und Heimat, stellt auf der Pressekonferenz in Berlin die Bilanz zur Migrationspolitik der Bundesregierung vor.Odd Anderesn /AFP

Inmitten der Koalitionsverhandlungen hat die geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Bilanz der Migrationspolitik der alten Ampel-Koalition gezogen, sie sieht sie als Erfolg. So sei die Fachkräfte-Einwanderung seit 2021 um 77 Prozent gestiegen. „Wir sind heute ein Land, das mehr in Integration investiert und attraktiver ist für talentierte und qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte aus aller Welt“, erklärte die SPD-Politikerin in einer Mitteilung.

„Zugleich haben wir die irreguläre Migration deutlich zurückgedrängt“, sagte Faeser demnach weiter. Die Asylzahlen seien 50 Prozent niedriger, die Zahl der Abschiebungen um 55 Prozent höher als vor zwei Jahren.

„Unser Ziel war es, die Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften zu stärken, die irreguläre Migration wirksam zu begrenzen und die Schleusungskriminalität wirksam zu bekämpfen“, sagte Faeser bei einer Pressekonferenz in Berlin. „In allen drei Bereichen sind wir stark vorangekommen.“

Faeser lehnt Kontingente für Flüchtlinge ab

Faeser forderte in der Debatte um die künftige Migrations- und Asylpolitik eine verbale Abrüstung. Die Herausforderungen löse man nicht mit Ankündigungen und markigen Forderungen, sondern nur mit beharrlicher Arbeit, sagte sie. Migrationsbewegungen hörten nicht auf. „Krisen und Kriege werden auch weiter Auswirkungen auf Europa haben“, sagte Faeser.

Vorschläge, das individuelle Recht auf Asyl abzuschaffen und stattdessen Flüchtlingen nur über Kontingente Schutz zu bieten, lehnte sie ab. Kontingente seien als alleiniges Mittel nicht wirksam, weil es dennoch Kriegsflüchtlinge gebe. Deswegen mache das „kein einziges Land in Europa“ so. „Das Asylrecht steht für die SPD nicht zur Disposition“, sagte Faeser. Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, hatte sich am Montagabend Medienberichten zufolge dafür ausgesprochen, sich vom individuellen Asylrecht zu verabschieden.

Nancy Faeser ist seit der Vereidigung der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Ende 2021 Bundesinnenministerin. Seit der Konstituierung des Bundestags in der vergangenen Woche ist sie geschäftsführend im Amt. In einer möglichen neuen Bundesregierung der SPD mit CDU und CSU werden der Union Ambitionen nachgesagt, das Innenministerium zu übernehmen. ■