Nach dem Angriff auf den Ex-US-Präsidenten Donald Trump sind viele Menschen geschockt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler in Pennsylvania waren am Sonnabend Schüsse gefallen. Trump, der bei der aktuellen Wahl zum US-Präsidenten als Kandidat im Rennen ist, wurde am Ohr getroffen, laut ersten Berichten gehe es ihm aber gut. Der mutmaßliche Schütze wurde laut Berichten getötet. Aber: Wie erlebte Trump den Angriff – und was sagen Augenzeugen? Jetzt gibt es erste Berichte.
Donald Trump zum Attentat: „Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte“
Donald Trump selbst meldete sich auf seinem eigenen Social-Media-Portal „Truth Social“ zu Wort, schilderte dort die Momente des Angriffs. „Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug“, schreibt er dort in einem Beitrag. „Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte. Es blutete stark, und da wurde mir klar, was los war.“ Über den Schützen sei noch nichts bekannt. „Es ist unglaublich, dass eine solche Tat in unserem Land geschehen kann.“
Trump dankt auch den Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden für ihren Einsatz. „Ich möchte dem US-Geheimdienst und allen Strafverfolgungsbehörden für ihre schnelle Reaktion auf die Schießerei danken, die sich gerade in Butler, Pennsylvania, ereignet hat“, schreibt er. Zudem wendet er sich an die Hinterbliebenen eines Besuchers der Veranstaltung, der bei der Schießerei ums Leben kam. „Vor allem möchte ich der Familie des getöteten Besuchers mein Beileid aussprechen, aber auch der Familie einer anderen Person, die schwer verletzt wurde“, so Trump.

Inzwischen gibt es auch Berichte von anderen Augenzeugen – sie schildern, was sich bei der Veranstaltung aus Sicht der Zuschauer zutrug. Erin Autenreith, die als Helferin bei der Veranstaltung aktiv war, berichtete in einem Interview, sie habe in der ersten Reihe gesessen – direkt vor Donald Trump. „Ich war so aufgeregt. Ich habe ihn einfach nur angesehen“, sagt die 66-Jährige. „Dann habe ich diese Knallgeräusche gehört. Es hörte sich wie so etwas am 4. Juli an.“ Der Nationalfeiertag der USA wird traditionell mit reichlich Feuerwerk gefeiert.
Attentat auf Trump: Besucher erlebte, wie ein anderer Besucher neben ihm getötet wurde
Dann habe sie gesehen, wie die Sicherheitsleute auf die Bühne sprangen, den Ex-US-Präsidenten umringten und ihn auf den Boden legten. „Da wurde uns klar, dass es wirklich ein Schuss gewesen sein muss.“ Anschließend habe Trump aufstehen können. Der 78-Jährige habe gesagt: „Lasst mich meine Schuhe holen“, sagt Autenreith. Der seltsame Satz ist der erste, den Trump nach dem Angriff sagte – er ist auch auf Videos des Angriffs zu hören. „Und ich sah auf seiner Wange, auf der rechten Seite, weil er sich gerade aufrichtete, (...) ein bisschen Blut“, sagt die 66-Jährige.

Dramatisch fallen auch die Berichte über die anderen verletzten und den getöteten Besucher aus. „Ich hörte mehrere Schüsse. Der Mann neben mir erlitt einen Schuss in den Kopf, er war sofort tot, fiel auf den Boden der Tribüne“, sagt ein Mann im Interview mit dem Sender NBC-News – und beschreibt damit den Moment, in dem ein Besucher der Veranstaltung bei der Schießerei getötet wurde. Eine andere Frau wurde demnach anscheinend am Unterarm oder an der Hand getroffen. Der Zeuge sagt, es sehe so aus, als sei das Todesopfer in der Schussbahn zwischen dem Schützen und Trump gewesen.
Der Secret Service teilte inzwischen mit, der mutmaßliche Schütze habe von einer „erhöhten Position“ außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer eröffnet. Ein Augenzeuge sagte einem TV-Sender, dass Zuschauer kurz vorher einen bewaffneten Mann gesehen hätten, der auf dem Dach eines Hauses gelegen habe. US-Medien zufolge fanden Ermittler ein Sturmgewehr. US-Präsident Joe Biden verurteilte den Angriff auf Trump scharf. „Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht“, hieß es in einer Stellungnahme. „Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die auf der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen warten.“ Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. ■