Migranten versammeln sich nachts um einen Trinkwassertank, den Belarus an die polnische Grenze geschafft hatte.
Migranten versammeln sich nachts um einen Trinkwassertank, den Belarus an die polnische Grenze geschafft hatte. Foto: imago/Viktor Tolochko

Dutzenden Migranten ist es in der Nacht zu Mittwoch in zwei Gruppen gelungen, die Grenzsperren Polens zu Belarus zu durchbrechen. Einige wurden zurückgeschickt. 

Polen warf Belarus vor, die vor der Grenze feststeckenden Menschen mit Schüssen zu hindern, das Grenzgebiet wieder zu verlassen. Belarus hingegen veröffentlichte Bilder blutender Menschen, die sich am Stacheldraht verletzt hätten oder von polnischen Uniformierten verprügelt worden seien.

Ein blutender Mann bedeckt sein Gesicht. Das Bild stammt vom belarussischen Grenzschutz: Migranten hätten sich beim Versuch verletzt, den Verhau des mit Klingen besetzten „Nato-Drahts“ zu Polen zu überwinden.
Ein blutender Mann bedeckt sein Gesicht. Das Bild stammt vom belarussischen Grenzschutz: Migranten hätten sich beim Versuch verletzt, den Verhau des mit Klingen besetzten „Nato-Drahts“ zu Polen zu überwinden. Foto: The State Border Committee of the Republic of Belarus GPK.GOV.BY/AP/dpa

Nach Polen und Litauen: Auch die Ukraine verstärkt Grenzschutz 

Nach Polen und Litauen hat auch die Ukraine ihren Grenzschutz zu Belarus verstärkt, personell, mit Drohnen und Hunden. Polen erwägt, die Grenzübergänge zu Belarus zu schließen, was den Transit nach Russland unterbrechen würde.

Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonierte am Mittwoch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und forderte ihn auf, auf Belarus einzuwirken: Die Instrumentalisierung von Migranten gegen die EU durch das belarussische Regime sei unmenschlich und vollkommen inakzeptabel. Moskau unterstützt Belarus bei dessen Praxis, Migranten die Einreise zu erlauben und sie dann an die EU-Außengrenze zu schaffen, um der EU Ärger zu machen.