GDL-Streik beendet

Bahn lädt Lokführergewerkschaft zu neuen Gesprächen ein – GDL lehnt ab

Die Deutsche Bahn (DB) hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für Montag zu neuen Tarifverhandlungen eingeladen

Teilen
Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL zu 35-stündigen Streiks im Personen- und im Güterverkehr aufgerufen. Der Ausstand soll am Freitag bis offiziell 13 Uhr dauern.
Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL zu 35-stündigen Streiks im Personen- und im Güterverkehr aufgerufen. Der Ausstand soll am Freitag bis offiziell 13 Uhr dauern.Sven Hoppe/dpa

Grundlage soll der Vorschlag der beiden Moderatoren zur Arbeitszeitverkürzung sein, den diese in der vergangene Woche gescheiterten Verhandlungsrunde vorgelegt hatten, wie die Bahn am Freitag mitteilte. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler richtete den Vorschlag in einer Mail an den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky.

Doch laut einem Bericht von tagesschau.de schlug die Lokführergewerkschaft GDL das Verhandlungsangebot der Bahn umgehend aus – und stellte neue Forderungen! Ein „neues und verbessertes Angebot“, das ein Ende der Arbeitskampfmaßnahmen und einen Wiedereinstieg in die Verhandlungen rechtfertige, liege der GDL bis heute nicht vor, heißt es in dem Bericht.

In dem Schreiben hatte der Bahn-Personalvorstand vorgeschlagen, die Verhandlungen am Montag um 13 Uhr in Berlin wieder aufzunehmen. Seiler betonte, die Bahn habe den Vorschlag der beiden Moderatoren, anders als von der GDL dargestellt, nicht abgelehnt. „Vielmehr hatten wir uns in Ihrer Anwesenheit und in Anwesenheit der Moderatoren unmittelbar am 26. Februar 2024 bereit erklärt, über unsere Schmerzgrenze hinauszugehen und auf der Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren die Verhandlungen zu Ende zu führen.“

GDL-Streik endete um 13 Uhr – Bahn hält am eingeschränkten Angebot im Fernverkehr fest

Bei der Bahn dauerte am Freitag ein 35-stündiger Streik der bei der GDL organisierten Lokführer an. Die Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr der Deutschen Bahn blieben entsprechend bestehen. Der Ausstand sollte um 13 Uhr beendet werden. Die Bahn werde den ganzen Tag über am eingeschränkten Grundangebot im Fernverkehr festhalten, teilte der Konzern mit. Nur jeder fünfte Zug ist derzeit unterwegs.

Die beiden Moderatoren – Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) – hatten unter anderem vorgeschlagen, die Wochenarbeitszeit ab 2026 auf 37 Stunden und ab 2028 weiter auf 36 Stunden zu verringern, jeweils bei vollem Lohnausgleich. Dies kommt der Kernforderung der GDL, einer schrittweisen Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, sehr nahe.

Ein „Versehen“: Weselsky hatte Moderatorenvorschlag falsch dargestellt

GDL-Chef Weselsky hatte in einer Pressekonferenz am Montag zur Begründung des 35-Stunden-Streiks bei der Bahn diese Woche den Moderatorenvorschlag falsch dargestellt. Das trug ihm harte Kritik ein. Weselsky sprach von einem „Versehen“. Im Moderatorenvorschlag gebe es „eine ganze Reihe von Punkten, die für uns insgesamt nicht annehmbar waren“, sagte er. Es sei nicht nur um die Arbeitszeit gegangen, sondern unter anderem auch um die Laufzeit des Tarifvertrags. ■